Überdurchschnittlich gute Ernten und hohe Weltmarktpreise haben Australien im Wirtschaftsjahr 2022/23 Rekordeinnahmen bei den Agrarausfuhren beschert. Wie das Landwirtschaftsministerium am 29. Januar mitteilte, stieg der Exportwert für Güter der Landwirtschaft, Fischerei und Forstwirtschaft gegenüber dem Vorjahr um 17% auf 80,4 Mrd. A$ (46,1 Mrd. Fr.)
Wertmässig wichtigster Kunde blieb als Einzelstaat China mit rund 10,4 Mrd. Euro (9,8 Mrd. Fr.), was gut einem Fünftel des gesamten Ausfuhrwertes von Agrargütern entsprach. Von grosser Bedeutung war auch die Staatengruppe ASEAN, auf die mit 11,6 Mrd. Euro (10,9 Mrd. Fr.) 23,6% der landwirtschaftlichen Exporteinnahmen entfielen. Zu den weiteren wichtigen Exportdestinationen gehörten Japan mit 3,7 Mrd. Euro (3,5 Mrd. Fr.) und Südkorea mit 3,1 Mrd. Euro (2,9 Mrd. Fr.).
Agrarexport soll 2023/24 sinken
Im laufenden Wirtschaftsjahr 2023/24 müssen Australiens Agrarexporteure jedoch wieder kleinere Brötchen backen. Die Getreideernte ist durch das Wetterphänomen El-Niño und ungünstigere Witterungsbedingungen spürbar kleiner ausgefallen; die Weltmarktpreise bei vielen Produkten sind gesunken.
Ende des vergangenen Jahres schätzte das Australische Amtes für die Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) den Rückgang der landwirtschaftlichen Exporterlöse im laufenden Wirtschaftsjahr gegenüber der Vorsaison auf 22%. Lediglich bei der Ausfuhr von Fischen und Meeresfrüchten sowie bei Forsterzeugnissen wird noch mit einem moderaten Anstieg der Einnahmen gerechnet.
Weizen und Rindfleisch sind Exportschlager
Mit Abstand wichtigstes landwirtschaftliches Exportgut für Australien war im Wirtschaftsjahr 2022/23 der Weizen. Die überdurchschnittliche hohe Ernte, gepaart mit hohen Weltmarktpreisen und dem weltweiten Bedarf, spülte den Verkäufern 10,2 Mrd. Euro (9,6 Mrd. Fr.) in die Kassen; das waren fast 50% mehr als im Vorjahr. Dahinter folgten mit einem Ausfuhrwert von 6,5 Mrd. Euro (6,1 Mrd. Fr.) Rindfleisch sowie Raps mit 3,5 Mrd. Euro (3,3 Mrd. Fr.).
Auf den weiteren Plätzen rangierten Baumwolle, Schaf- und Ziegenfleisch sowie Gerste und Wolle. Erstmals in die Top-10 der Ausfuhrgüter schafften es die Linsen mit einem Verkaufserlös von rund 610 Mio. Euro (574 Mio. Fr.). Der Handel profitierte laut Landwirtschaftsministerium davon, dass der zollfreie Zugang zum Markt in Indien bis zum 31. März 2025 verlängert wurde.