Der Abstimmungskampf rund um die Agrarinitiativen wird intensiver. Doch er wird es auch unfairen Mitteln gekämpft. Im Kanton Freiburg wurde erneut Plakate der Gegner zerstört. Der Bauernverband hat Anzeige erstattet.
Am 13. Juni wird über die Trinkwasser- und Pestizidinitiative abgestimmt. Für die meisten Landwirtschaftsbetriebe hätte eine Annahme einschneidende Auswirkungen. Deshalb engagieren sich viele Bauern gegen die beiden Initiativen – unter anderem auch mit Plakaten, Planen oder Fahnen.
Doch nun wird vermehrt mit unfairen Praktiken gekämpft. Mitte März wurden in der Region zahlreiche Fahnen und Plakate, die sich gegen die Agrarinitiativen wenden, verwüstet. Der Freiburgische Bauernverband reichte Strafanzeige ein.
Am vergangenen Wochenende schlugen Vandalen erneut zu. In Posieux, Lurtigen und St. Aubin wurden Blachen, Schilder und Plakate zerstört oder verunstaltet. «Jeder Respekt vor der demokratischen Debatte geht mit solchen extremistischen Handlungen verloren. Nur selten hat man das in Diskussion zu Initiativen bisher gesehen», schreibt der konsternierte Verband am Montagabend in einer Mitteilung.
Die Einschüchterungen und Bedrohungen einer gesunden und offenen demokratischen Diskussion dürften nicht dazu führen, dass ein gewaltfreies und grundlegendes Recht auf Meinungsäusserung in unserem Land eingeschränkt werde, heisst es wieder. Der Freiburger Bauernverband hat deshalb Strafanzeige eingereicht.
Zwei Volksinitiativen
Die Pestizid-Initiative fordert ein Verbot synthetischer Pflanzenschutzmittel in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und in der Boden- und Landschaftspflege. Verboten werden soll auch der Import von Lebensmitteln, die mit synthetischen Pflanzenschutzmitteln hergestellt wurden oder die solche enthalten.
Die Trinkwasser-Initiative verlangt, dass nur noch Bauern Direktzahlungen erhalten, die auf Pflanzenschutzmittel, vorbeugend oder systematisch verabreichte Antibiotika und zugekauftes Futter verzichten. Auch die landwirtschaftliche Forschung, Beratung und Ausbildung soll nur unter diesen Bedingungen Geld vom Bund erhalten.
Solchen Typen sollten einmal erleben, wenn die Grenzen zu gehen.