In Frankreich sind die Ausgaben zur Bewältigung von Krisen im Bereich der Landwirtschaft zuletzt drastisch gestiegen. Das zeigt eine Analyse, die das Institut für Klimaökonomie veröffentlicht hat. Demnach hat der französische Staat 2022 mehr als 2,02 Mrd. Franken (2,1 Mrd. Euro) ausgegeben, um die Landwirte vor dem Hintergrund von Witterungsextremen, den Auswirkungen von Tierseuchen sowie Verwerfungen in der Folge von politischen und gesundheitlichen Krisen zu unterstützen.
2021 beliefen sich die betreffenden Ausgaben der Analyse zufolge noch auf etwa 864 Mio. Franken (900 Mio. Euro). Im Zeitraum von 2013 bis 2020 wurde die jährliche Schwelle von 480 Mio. Franken (500 Mio Euro)nicht ein einziges Mal erreicht, und nur in zwei Jahren mussten spürbar mehr als 248 Mio. Franken (250 Mio. Euro) aufgebracht werden.
Trend besorgniserregend
Nach Angaben des Instituts handelt es sich bei den Summen um Mindestbeträge, da Personalaufwand sowie Kosten auf Ebene der EU und der Kommunen nicht berücksichtigt werden konnten. Hinzu kommen ausserdem die Ausgaben für Prävention und Überwachungsmassnahmen, die sich 2022 auf 435 Mio. Franken (453 Mio. Euro) beliefen. In diesem Posten haben sich laut dem Thinktank ab 2018 vor allem höhere Zuschüsse zu Ernteversicherungen und Beihilfen für Investitionen zur Anpassung an den Klimaschutz bemerkbar gemacht.
Nach Einschätzung des Instituts ist der zu beobachtende Trend besorgniserregend. Mit der Agrarproduktion gerate auch das Gleichgewicht bei der Verteilung von Ressourcen der öffentlichen Hand unter Druck. Immer öfter sei der Staat gezwungen, unversicherte Schäden auszugleichen. Zugleich steige der Aufwand zur personellen Bewältigung der Krisen.
Zu Lasten von Transformationsmassnahmen
In Frage gestellt wird aus Sicht des Instituts auch der Wandel hin zu nachhaltigeren Wirtschaftsmodellen. Die Kompensation von Schäden drohe zu Lasten der Finanzierung von wichtigen Transformationsmassnahmen zu gehen.
Gemäss den Zahlen der Analyse hat der französische Staat 2022 für die Bewältigung von Agrarkrisen eine Summe ausgegeben, die etwa 40% des Budgets des Landwirtschaftsministeriums entspricht.


