Die Interessengemeinschaft Agrarstandort Schweiz (IGAS) fordert Strategien für offenere Märkte. Alleinstellungsmerkmale müssten gegenüber der ausländischen Konkurrenz entwickelt werden.
Der Bericht des Bundesrates zur vollständigen Öffnung des Milchmarktes liefere eine sachliche Analyse der Chancen und Kosten eines weiteren Liberalisierungsschrittes, heisst es in einer Mitteilung der IGAS.
International würden die Märkte immer weiter geöffnet. Bundesrat Schneider-Ammann habe für die Schweiz ein Freihandelsabkommen mit Brasilien angeregt. Es brauche keine prophetischen Fähigkeiten, um zu erkennen, dass der Agrarbereich auch Teil dieser Entwicklung sein werde. Wolle die Schweiz auf den internationalen Märkten nicht diskriminiert werden, dürfe sie sich diesen Entwicklungen nicht verschliessen, mahnt die IGAS.
Auf der politischen Ebene müssten Rahmenbedingungen und Strategien für offenere Märkte vorbereitet werden. Denn Abschottung bedeute für die Ernährungswirtschaft entgangene Chancen, sich innovativ weiterzuentwickeln und neue Märkte zu erschliessen, betont die Igas.
Die IGAS fordert aber gute Rahmenbedingungen. Sie will sich für faire Begleitmassnahmen einsetzen, damit die Branche den Übergang in offenere Märkte gut bewerkstelligen und die Marktanteile halten kann. Die IGAS erwartet deshalb vom Bundesrat, dass die Politikbereiche Agrarpolitik und Handelspolitik enger koordiniert werden. Auf der Ebene des Marktes müssten Alleinstellungsmerkmale entwickelt werden, um sich von der ausländischen Konkurrenz abheben zu können. "Zahlreiche Bespiele von hochqualitativen Lebensmittelprodukten zeigen bereits heute, dass das möglich ist", schreibt die IGAS.
IGAS
Die Interessengemeinschaft Agrarstandort Schweiz IGAS ist gemäss eigenen Angaben eine breit abgestützte Plattform von Unternehmen und Organisationen, welche die Verhandlungen über ein Abkommen mit der EU im Agrar-, Lebensmittel- und Gesundheitsbereich befürworten. Sie will den politischen Prozess aktiv begleiten und mitgestalten.
Mitglieder der IGAS sind unter anderem Coop, Migros, Nestlé, Emmi, Elsa, MGB, Thur Milch Ring AG, Hiestand, Hug, IP-Suisse, Suisseporcs, Fromarte, Bio Suisse, Gastrosuisse, Swisscofel, Schweizer Fleisch-Fachverband, Mutterkuh Schweiz und die Stiftung für Konsumentenschutz.