Beim Agrarministergipfel, der anlässlich der Internationalen Grünen Woche in der deutschen Hauptstadt Berlin stattfand, war die Bekämpfung des Welthungers im Zentrum.
Die Agrarminister aus rund 80 Staaten forderten in ihrem Abschlusskommuniqué, die Investitionen in die Land- und Ernährungswirtschaft massgeblich zu steigern und dabei wichtige Kriterien wie den Klima- und Umweltschutz sowie die Einhaltung von Menschenrechten und sozialen Standards zu berücksichtigen.
„Hunger herrscht vor allem in ländlichen Regionen. Deswegen müssen wir bei der Landwirtschaft ansetzen – sie ist der Schlüssel zur Lösung des Problems“, sagte die deutsche Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner gemäss Medienmitteilung. Petko Draganov, stellvertretender Generalsekretär der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD), kritisierte den Rückgang der Investitionen in den Agrarsektor. Die Folge: Beratungsdienste wurden eingestellt, die Produktivität ging vielerorts zurück. Mit der einhergehenden Öffnung der Märkte entwickelten sich zahlreiche Länder innerhalb eines Jahrzehnts von Nahrungsmittelexporteuren zu -importeuren.
Die Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann, erinnerte daran, dass 40 Prozent der grossen Landkäufe in Entwicklungsländern der Herstellung von Biosprit dienen. Dabei sind es immer die fruchtbarsten Böden, die aufgekauft werden und die dann für die Nahrungsmittelproduktion verloren sind.
Um den Hunger zu bekämpfen, muss die Agrarproduktion dort gefördert werden, wo der Bedarf ist, also in den Ländern des Südens, sagte EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos zum Abschluss des Podiums. Er erinnerte daran, dass die grössten Investoren in den Agrarsektor die Landwirte selbst sind. Banken haben die Aufgabe, sie hierbei zu begleiten; die entscheidende Verantwortung liege jedoch bei den lokalen Regierungen, etwa indem sie die Landwirte dabei unterstützen, sich zusammenzuschliessen und so ihre Verhandlungsmacht zu stärken.