Die landwirtschaftlichen Verbände und Organisationen rüsten sich für 2012 – und wollen dabei das Bundeshaus im Fokus behalten. Politisch macht ihnen dabei nicht nur die AP 2014–2017 Sorgen. 2012 wird die Bauern fordern.
2012 steht ganz im Zeichen der neuen Agrarpolitik AP 2014– 2017, da sind sich alle landwirtschaftlichen Organisationen einig. Pierre-Yves Perrin vom Getreideproduzentenverband (SGPV) hofft, dass die Räte die Vorlage des Bundesamtes für Landwirtschaft noch anpassen werden: «Wir Getreideproduzenten sind noch nicht zufrieden mit dem Projekt.» Gleichzeitig ist 2012 für den SGPV aber auch ein Jubeljahr, denn der Verband feiert sein 25-Jahr-Jubiläum. Perrin dazu: «Wie wir feiern, wissen wir noch nicht, es wird aber wohl das ganze Jahr über etwas laufen.»
Suchen noch IPS-Weizen
Auch bei Fritz Rothen, Geschäftsführer von IP-Suisse, wird das Getreide im kommenden Jahr eine wichtige Rolle spielen: «Wir hoffen, dass wir nächstes Jahr genügend IP-Suisse-Weizen zusammenbringen, die Nachfrage ist gut.» Dem Wiesenmilch-Projekt will Rothen ebenfalls Priorität einräumen. «Falls sich aber ein neues Projekt aufdrängen würde, wäre IP-Suisse natürlich dabei», gibt er sich offen.
Schweinemarkt regulieren
Felix Grob, Suisseporcs-Geschäftsführer, hofft, dass das neue Jahr neuen Schwung in den Schweinemarkt bringt und das Angebot der Nachfrage angepasst wird. Neben der AP 2014–2017 werden die Revision des Raumplanungsgesetzes, die Reduktion des Ammoniakausstosses sowie der Abschluss des Praxisversuchs «Perforierte Liegeflächen in der Mastschweinehaltung» seinen Terminplan bestimmen.
Viel Politik im SBV
Eine voll gepackte Agenda fürs kommende Jahr hat Jacques Bourgeois, Direktor des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV). Er nennt ebenfalls in erster Linie die AP 2014– 2017 als grosse Herausforderung. Ebenso kritisch ist er aber gegenüber neuen bilateralen Abkommen mit Nicht-EU-Staaten. Würden solche verhandelt, müsse der SBV aktiv werden. Auch die Energiepolitik wird der SBV verfolgen. «Die Landwirtschaft soll ihr Potenzial bezüglich alternativer Energien ausnützen können», so Bourgeois, «mit AgroCleantech ist der erste Schritt dazu getan.»
Die Swissness-Vorlage, die Teilrevision des Raumplanungsgesetzes, Cassis de Dijon, die Biodiversitätsstrategie und der Milchmarkt werden den SBV im jahr 2012 ebenfalls beschäftigen. Und Bourgeois schaut auch schon voraus auf 2013: «Dann läuft das Gentech-Moratorium ab. Unsere Position dazu müssen wir 2012 finden.»