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Agrarpolitik hilft der Braunviehkuh

In den grösseren Braunviehländern Europas ist die Rasse zuletzt unter Druck geraten. Nun kommen agrarpolitische Veränderungen und die eigenen Stärken wie die guten Fitnesseigenschaften der Rasse entgegen.

 

 

In den grösseren Braunviehländern Europas ist die Rasse zuletzt unter Druck geraten. Nun kommen agrarpolitische Veränderungen und die eigenen Stärken wie die guten Fitnesseigenschaften der Rasse entgegen.

Eine Befragung unter den einzelnen Ländern, die im Rahmen des Europakongresses vorgestellt wurde, zeichnet denn auch ein optimistisches Bild für das Braunvieh. In den bedeutenden Braunviehländern wird zwar kurzfristig mit keinem nennenswerten Anstieg an Braunviehtieren gerechnet. In Ländern mit kleinem Braunviehanteil ist der Anstieg der Rasse zum Teil aber beträchtlich.

Die Rasse steht im Vergleich mit Holstein oft in Regionen, welche für die reine Milchproduktion ein Nachteil sind. Der Strukturwandel war in diesen Gebieten am grössten und der Hauptgrund für den Verlust von Rassenanteilen. Wie aus diversen Referaten herauskam, macht die Leistungssteigerung auf Milchmenge gerade im Alpenraum wirtschaftlich oft wenig Sinn.

Braunvieh der Grünlandlandspezialist

Die Braunviehzüchter zeigen sich in Kempten auch überzeugt, dass die angeschlagene Landwirtschaftspolitik der Braunviehrasse entgegenkommt. Die Milchproduktion mit weniger Kraftfuttereinsatz und auf der Basis von Raufutter wird wohl der Megatrend der internationalen Landwirtschaft sein. Die Schweiz mit den neuen grünlandbasierten Direktzahlungen ist dem internationalen Trend schon voraus. Damit könnte die Rasse mit ihrer Leistungsfähigkeit, Robustheit und Anpassungsfähigkeit nicht nur in der Schweiz wieder vermehrt punkten.

Leistungsfähigkeit

Die Bergbetriebe züchteten in den letzten Jahren nicht nur in der Schweiz eher auf Exterieur und Langlebigkeit. Hingegen hat man in der Zucht auf Milchmenge gebremst. Steht das Braunvieh in Gebieten mit vorzüglichen Bedingungen, ist es aber konkurrenzfähig. In den meisten Ländern sei der genotypische Zuchtfortschritt beachtlich. Dies zeigen auch Leistungsrekorde. Eine Analyse in der Schweiz bestätigt, dass die Rekorde bei den wirtschaftlich wichtigen Merkmalen meistens von Braunviehkühen gehalten werden. 

Internationale Zusammenarbeit stimmt

Dass man den Rückstand auf Holstein bei der phänotypischen Milchleistung nicht aufholen kann, war unter den Kongressteilnehmern unbestritten. Vielmehr will man auf den eigenen Stärken der Rasse aufbauen. Die Gesundheitsmerkmale stehen damit mehr und mehr im Zentrum der praktischen Zuchtarbeit. Neue Zuchtwerte für funktionelle Merkmale mit Hilfe der genomischen Selektion werden die Attraktivität der Rasse steigern.

Referent Lucas Casanova, Direktor von Braunvieh Schweiz, hat eine Befragung zur genomischen Selektion in Europa durchgeführt. Acht Braunviehländer haben eine genomische Selektion. Man zeigt sich von Seiten der Zuchtverbände überzeugt, dass der Zuchtfortschritt und die Leistungssicherheit stark zunehmen werden. Die verkürzten Generationsintervalle wegen den jungen Genomstieren werden den Fortschritt massiv beschleunigen. Die Zucht werde beschleunigt, da bereits Stiere von Jungstieren attraktiv vermarktet werden.

Deutsche Nationalschau

Ebenfalls in der Big Box in Kempten fand anschliessend an den Europakongress die Bundesschau der deutschen Braunviehzüchter statt. Diese fand auf einem guten Niveau mit vielen sehr leistungsfähigen Kühen statt. Als Richter amtete Matthias Voppichler, Hittisau. Jungkuhchampion wurde die Fernando-Tochter Usalla aus dem Stall der Stockingen Dairy GbR, vor Ace Sissi von Michael Bilgeri, Balderschwang. Siegerin jung (2. Laktation) wurde die sehr euterstarke Husjet-Tochter Hedina von Norbert Meggle aus Reicholzried.

Siegerin der mittleren Kühe und spätere Champion wurde die bekannte Egiz-Tochter Selina von Michael Eberle, Ruderatshofen. Reservesiegerin wurde die Player-Tochter Hilton von Wendelin Barnsteiner, Ennenhofen. Bei den alten Kühen gewann  Ace Bärchen von Josef Berchtold, Peiting, vor der Huvilad-Tochter Ray der Schwayer und Hofer GbR, Baisweil.

Schweizer Rind mit Höchstpreis

Für die Auktion wurden unter der Organisation von Braunvieh Schweiz drei Schweizer Rinder versteigert. Nelgor Andrina von Ernst Biser, Lustmühle, galt mit 7600 Euro den Höchstpreis. Glenn Ozeana von Beat Schmid, Lustdorf, galt  2900 Euro und Dally Eiche von BLG Frauenthal, Hagendorn, löste 2800 Euro. Wie Niklaus Wallimann von Braunvieh Schweiz bestätigt, wurde Andrina von Züchtern aus der Steiermark gekauft.

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