Auf schweizerbauer.ch konnten die Nutzerinnen und Nutzer aus sechs Nominierten ihre favorisierte Person wählen. Nun stehen eine Finalistin und zwei Finalisten fest. Aus diesen wird die Jury den Agro-Star 2023 bestimmen.
Dieses Jahr wird zum 17. Mal der Agro-Star Suisse gekürt. Mit der Auszeichnung soll eine Persönlichkeit geehrt werden, die sich besonders für die Schweizer Landwirtschaft eingesetzt hat.
Nominiert waren sechs Personen. Aus diesen wählten die Nutzerinnen und Nutzer auf der Seite schweizerbauer.ch eine Favoritin und zwei Favoriten aus. Der von der Jury bestimmte Gewinner des Agro-Star Suisse 2023 wird an der Eröffnungsfeier der Messe Tier&Technik am 23. Februar in St. Gallen bekanntgegeben und geehrt.
Die Jury
Prof. Dr. Pietro Beritelli, Universität St. Gallen, Vize-Direktor des Instituts für Systemisches Management und Public Governance Babette Sigg, Präsidentin des Konsumentenforums (KF) und der Mitte Frauen Schweiz Priska Frischknecht, Geschäftsführerin Bauernverband Appenzell Ausserrhoden Josef Meyer, Präsident des Schweizerischen Verbands der Zuckerrübenproduzenten, aktiver Landwirt Daniel Salzmann, Chefredaktor «Schweizer Bauer» Gian Bazzi, Die Mobiliar, Generalagent St. Gallen Claudia Winkler, Messeleiterin Tier&Technik, Olma Messen St. Gallen Salome Spannring, Messeassistentin Tier&Technik
Die Finalisten
Adrian Wenger
zvg
Adrian Wenger (*1996) ist auf einem Bauernhof aufgewachsen und hat eine Ausbildung als Landwirt absolviert und anschliessend eine Weiterbildung zum Agrotechniker HF. Der angehende Betriebsleiter führt gemeinsam mit seinen Eltern einen Milchwirtschaftsbetrieb und betreibt dazu Ackerbau. 2018 erstellte er den Instagram Account mit dem Namen «wengerfarms», mit dem Ziel, der Schweizer Bevölkerung die Landwirtschaft näherzubringen.
«Besonders Personen, die keinen Bezug zur Landwirtschaft haben, möchte ich einen Einblick in die täglichen Arbeiten geben und sie dazu animieren, im Alltag Schweizer Produkte zu kaufen oder direkt bei Landwirten einzukaufen», sagt Wenger. Inzwischen hat sein Instagram Account 12’000 Follower. Im Frühling 2019 entschied er sich, eine Kultur anzupflanzen, die bis anhin in der Schweiz kaum anzutreffen war, nämlich Quinoa. Seine Produkte vertreibt er über einen Onlineshop. Die anfallenden Arbeitsschritte teilt er laufend auf seinen Social-Media-Kanälen.
«Diese Art von Aufklärungsarbeit geht weit über Social Media hinaus und ist wichtig», sagt Wenger. Im Jahr 2022 erhielt er den Innovationspreis Gantrisch und hatte einen Auftritt im Fernsehsender Sat.1 in der Schweizer Episode von «Landuf, landab». 2021 wurde er als Repräsentant der Schweizer Landwirtschaft von Engelbert Strauss für eine europaweite Kampagne engagiert. «Für mich ist es essenziell, dass sich unser Betrieb weiterentwickelt. Als junger innovativer Bauer bin ich offen, Neues auszuprobieren», sagt er.
Anne Chenevard
zvg
Anne Chenevard (*1980) bewirtschaftet einen Familienbetrieb mit 43 Hektaren Land und 40 Milchkühen in Corcelles-le-Jorat nahe Lausanne. Sie ist Präsidentin der Milchgenossenschaft Fairesuisse und engagiert sich für eine umwelt- und tierfreundliche Lebensmittelproduktion mit hohen Produktionsstandards. Für Milch, die unter der Marke Faireswiss abgesetzt wird, erhalte die Produzenten 1 Franken pro Kilo.
«Das Engagement für Faireswiss ist mir sehr wichtig. Wir möchten den Konsumenten zeigen, was sie mit ihrem Handeln bewirken können. Indem wir über unsere Käufe nachdenken, können wir eine starke, produktive, nachhaltige und familienorientierte Landwirtschaft erhalten, die Arbeitsplätze und Mehrwert schafft», sagt sie. Gemeinsam mit anderen Landwirten setzt sie sich für den Erhalt einer bäuerlichen Landwirtschaft ein, die Arbeitsplätze und Wertschöpfung schafft und nachhaltig und produktiv ist.
«Als Landwirtin und Milchproduzentin ist es mir wichtig, mir Gehör zu verschaffen, es ist wichtig, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.» Sie setzt sich ein für eine Landwirtschaft, die die Ernährung der Bevölkerung sicherstellen kann und den Bauernfamilien ein angemessenes Einkommen garantiert.
Fritz Rothen
Daniel Salzmann
Fritz Rothen (*1957) hat an der ETH Zürich Agronomie studiert und war zehn Jahre lang Landwirtschaftslehrer und Berater an der Rütti Zollikofen. Als Mitbegründer und Geschäftsführer war er von 1989 bis 2022 für IP-Suisse tätig und leistete einen massgeblichen Beitrag, IPSuisse in den letzten 30 Jahren zur wichtigsten Labelorganisation mit über 18’000 Produzenten in der Schweiz zu machen.
Das «Marienkäfer»-Label findet sich heute bei Migros, Coop, Denner, Volg und weiteren Anbietern von Nahrungsmitteln. Zur IPSuisse-Vereinigung gehören eine Viehhandelsfirma, eine IT-Firma und eine Weichkäserei. Neben Betreuung und Weiterentwicklung der Labelproduktion handelt die IP-Suisse den Kauf, Verkauf und die Vorfinanzierung von 130’000 Tonnen Weizen pro Jahr selbstständig.
Bisherige Gewinner
2006: Hans Luder, Präsident von IP-Suisse; 2007: Ruth Streit (Schweiz. Landfrauenverband) und Ingeborg Schmid (Schweiz. Verband katholischer Bäuerinnen); 2008: Hermann Bader, Inhaber Traitafina AG; 2009: Hansjörg Walter, Nationalrat und Präsident des SBV; 2010: Peter Küchler, Direktor LBBZ Plantahof, Landquart; 2011: John Dupraz, Nationalrat, Präsident Schweizer Getreideproduzenten; 2012: Richard Wyss, Präsident des Vereins Deutschschweizer und Rätoromanischer Bienenfreunde; 2013: Willy Gehriger, CEO Fenaco; 2014: Beat und Martin Jucker, Gründer Jucker Farm AG; 2015: Sepp Knüsel, Inhaber Sepp Knüsel Landmaschinen; 2016: Ernst und Markus Möhl, Inhaber Mosterei Möhl AG; 2017: Simon van der Veer, ehemaliger Präsident der Westschweizer Vereinigung der Zuckerrübenpflanzer und ehemaliger Vizepräsident des Schweizerischen Verbands der Zuckerrübenpflanzer; 2018 Christine Bühler, Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands; 2019: Judith Pfefferli, Gründerin «Lernort Bauernhof»; 2020 Erwin Gamper, Gründer erste Chicoréetreiberei; 2021 keine Verleihung; 2022 Stefan Vögtli, Gründer von waldmarketing.ch. suk