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Agronom Albert Rösti will Bundesrat werden

sda/sal |

 

Der Berner SVP-Nationalrat Albert Rösti will Bundesrat werden. Das gaben er und seine Partei am Montag bekannt. Rösti ist nach Werner Salzmann der zweite Berner Kandidat.

 

Im Hotel Kursaal in der Stadt Bern, das einen prächtigen Blick auf das Bundeshaus bietet, trat SVP-Nationalrat Albert Rösti vor die Medien. Flankiert wurde er von Samuel Krähenbühl, Präsident des Wahlkreisverbands Thun, SVP-Grossratsfraktionspräsidentin Barbara Josi und alt Nationalrat Hansruedi Wandfluh. Samuel Krähenbühl gab bekannt, dass der Vorstand des Wahlkreisverbandes Thun und die Geschäftsleitung des Wahlkreises Berner Oberland Rösti jeweils einstimmig zuhanden der Kantonalpartei nominiert habe. Deren vierzigköpfiger Parteivorstand trifft sich am 20. Oktober zur Sitzung und wird dann Rösti und/oder Werner Salzmann, den anderen Berner Kandidaten, zuhanden der Findungskommission der SVP Schweiz vorschlagen.

 

 

«Bescheiden und fleissig»

 

Josi führte aus, dass Rösti in Kandersteg mit drei Geschwistern als Sohn einer Bergbauernfamilie aufgewachsen sei. Von dort her habe er wohl seine Prägung zu Bescheidenheit und Fleiss erfahren, so Josi, die wie Wandfluh seine charakterlichen Eigenschaften lobte. Josi sagte, Rösti sei in einfachen Verhältnissen aufgewachsen und habe eine fundierte, universitäre Ausbildung, das führe zu einer für alle gesellschaftlichen Schichten zugänglichen Persönlichkeit. Rösti hat an der ETH Zürich einen Doktortitel in Agronomie erworben und einen Master of Business Administration an der University of Rochester, New York. Wandfluh sagte, Rösti äussere sich pointiert, bewahre aber immer den Anstand und gehe allfällige Konflikte rasch an und löse sie. Krähenbühl nannte Rösti eine «integre, führungsstarke Persönlichkeit, die sich mit den Kernwerten der SVP identifiziert».  

 

«Eine für alle zugängliche Persönlichkeit»

 

Der Frutiger Unternehmer Wandfluh zeichnete Röstis berufliche Karriere nach, die als Leiter der landwirtschaftlichen Beratung im Berner Oberland begann, ihn ins Generalsekretariat der Volkswirtschaftsdirektion führte (mit 1000 Angestellten) und in die Direktion des Verbands Schweizer Milchproduzenten (SMP), wo er von 2007 bis 2013 über 100 Angestellte führte. In dieser Zeit war er auch Präsident des Landwirtschaftlichen Informationsdienstes (LID).

 

Heute ist Rösti Präsident des Schweizerischen Freibergerverbandes. Auf Bundesratskandidat und Ständerat Werner Salzmann angesprochen und gefragt, welcher der bessere Agrarpolitiker sei, sagte Rösti: «Ich denke, für die Landwirtschaft ist es ein Glücksfall, dass zwei Kandidaten im Rennen sind, die beide nähere Kenntnisse des Agrarbereichs haben.»

 

Kommissionspräsident und Gemeindepräsident

 

Bei Röstis politischer Erfahrung strich Wandfluh neben seiner Tätigkeit auf der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons  Bern das Präsidium der SVP Schweiz heraus, das Rösti von 2016 bis 2020 während viereinhalb Jahren innehatte und zählte die nationalrätlichen Kommissionen auf, in den Rösti sass oder sitzt. Rösti war 4 Jahre in der Mitglied der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK), die unter andere Tierschutzfragen behandelt, Rösti ist seit 2011 in der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (Urek), und Rösti wechselte 2019 in die Kommission für soziale Sicherheit und Gseundheit (SGK), die er aktuell präsidiert. Und Rösti ist nach wie vor Präsident der Gemeinde Uetendorf, in welcher über 6000 Menschen leben.

 

«Ausstieg aus den fossilen Energien braucht genug Strom»

 

Auch auf sein früheres Mandat bei Swissoil wurde Rösti von einem Journalisten angesprochen, und ein Journalist kritisierte, er habe die Klimakrise nicht als Herausforderung genannt. Rösti stellte klar, Swissoil sei nicht der Verband der Ölimporteure, sondern der Heizölhändler, das seien 120 Familienbetriebe. Er habe immer gesagt, das könne man auch nachlesen, dass aus den fossilen Energien ausgestiegen werden müsse. Aber dafür brauche es genügend Strom, sonst sei die Dekarbonisierung nicht möglich. «Es braucht in der Schweiz in Zukunft jede Energie», so Rösti, der damit meinte, dass sowohl die erneuerbaren Energien als auch die Kernkraft benötigt werde. Die Firmen und die Menschen wollten auf E-Autos umstellen und Wärmepumpen installieren, aber dafür brauche es genügend Strom. Ein Blackout sei eines der grössten Risiken unserer Zeit, das werde das Bundesamt für Bevölkerungsschutz bestätigen. Der Klimawandel sei unbestritten, das sehe er ja auch am Rückgang der Gletscher im Berner Oberland.

 

Zweifacher Familienvater

 

Albert Rösti ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. Gleich zu Beginn der Medienkonferenz erklärte Rösti, dass er nach der Rücktrittsankündigung ein paar Tage Zeit gebraucht habe, um die Kandidatur mit der Familie und der Partei zu besprechen. Es sei ihm sehr wichtig, dass seine Frau Theres, mit welcher er seit der Jugend zusammen ist, und seine beiden Kinder André und Sarina seine Bundesratskandidatur mittrügen. Auch mit Auftraggebern und Geschäftspartnern habe er gesprochen. Rösti präsidiert unter anderem die Verbände Auto Schweiz und den Wasserwirtschaftsverband und führt seit einigen Jahren das Büro Dr. Rösti GmbH. 

Kommentare (1)

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  • W. Germann | 10.10.2022
    Für Hr.Rösti gilt aber auch dringend das gleiche wie bei allen Bundesrätinnen und Räten dafür zu sorgen das einzuhalten, oder es folgt postwendend nachher wieder die Abwahl. (BLOCHER)

    Das Kollegialitätsprinzip oder besser das Kollegialprinzip, welches auf der Bundesverfassung gründet (Art. 177), besagt, dass der Bundesrat aus sieben gleichberechtigten Personen zusammengesetzt ist und die ihm übertragenen (Regierungs-)Funktionen als Kollegium, als Einheit ausübt.

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