Strandferien, Städtetrip oder Ferien auf dem Bauernhof: Buchungen können über verschiedene Plattformen getätigt werden. Eine davon ist Airbnb. Hier bieten auch etliche Bauernfamilien ihre Unterkünfte an.
Die Werbung macht es vor: Per Mausklick einen Trip nach Paris buchen, Strandferien auf Mallorca oder ein romantisches Wochenende abseits des Rummels. Viele Urlauber reservieren ihre Ferien über eine Onlineplattform. Eine davon ist Airbnb (siehe Kasten). Airbnb ist übrigens die Abkürzung von «Air Bed and Breakfast», zu Deutsch «Luftmatratze und Frühstück».
Auf dieser Plattform bieten auch etliche Bauernfamilien ihre Unterkünfte an, so auch Regula Huber aus Gontenbad AI. Die Bäuerin betreibt mit ihrem Mann Leo einen Milchviehbetrieb mit Jungvieh. Seit 13 Jahren vermietet das Ehepaar von Frühling bis Herbst eine Ferienwohnung. Diese wird durch Tourismus Appenzell vermarktet. Seit gut einem Jahr nun ist die heimelige Wohnung auch auf der Website von Airbnb zu finden. «Vorher hatten wir vorwiegend Gäste aus der Schweiz, nun haben wir auch viele Leute aus dem Ausland», sagt die Bäuerin. Engländer, Holländer und Amerikaner haben bereits auf dem Hof Himmelberg genächtigt. «Meist machen die Leute eine Tour durch die Schweiz und buchen zwei bis drei Tage vorher.»
Plattform Airbnb
Stattliche Zahlen: Über 5 Millionen Airbnb-Inserate weltweit; mehr als 400 Millionen Reisende buchen ihre Ferien über diese Onlineplattform. Wohnungen, Häuser, Schlösser, Privatzimmer, Baumhäuser, und Bauernhöfe, die Auswahl ist gross. Wie viele Bauernfamilien alleine in der Schweiz auf der Onlineplattform inserieren, kann Airbnb-Mediensprecherin Laetitia Hamel nicht sagen. «Es ist keine Zahl, die wir intern messen können.» Airbnb-Gastgeber zu werden, sei ganz einfach, ist auf der Internetseite nachzulesen. Die Anmeldung auf der Plattform und die Erstellung eines sogenannten Inserats ist kostenlos. Airbnb berechnet Gastgebern in der Regel eine Pauschale von 3% pro Buchung. Preisempfehlungen gibt das Unternehmen keine ab. Als Entscheidungshilfe könne nach vergleichbaren Inseraten in der Nachbarschaft gesucht werden. jgr
«Die Welt kommt zu uns»
Viele Gäste werfen auch gerne einen Blick in den Stall. «Wir haben einen Stammgast, der meinem Mann regelmässig beim Melken hilft», erzählt Regula Huber. Die vierfache Mutter schätzt den Kontakt mit Leuten aus aller Welt. «Viele sprechen Englisch, davon profitieren unsere schulpflichtigen Kinder.» Und noch einen weiteren Vorteil bringen die Gäste aus dem Ausland: «Wir machen nie Ferien. Doch dank den Touristen kommt die Welt zu uns.»
Ebenfalls seit gut einem Jahr auf Airbnb inserieren Heidi und Bärti Roos aus Romoos LU. Das Ehepaar vermietet jedoch keine Ferienwohnungen, sondern Iglus aus Holz. Diese sind geformt wie ein Mini-Tunnel und stehen unmittelbar neben ihrem Bauernhof Schwesteregg.
Wohnen im Holz-Iglu
Die Schwesteregg liegt rund acht Kilometer von Romoos entfernt. Bis vor zwei Jahren bot das Ehepaar Ferienwohnungen an, doch mittlerweile sind diese fest vermietet. «Die Übernachtung im Holz-Iglu hat eine grosse Nachfrage ausgelöst und ist zu einer weiteren Einnahmequelle geworden», erklärt Bärti Roos, der zusammen mit seiner Familie den Bauernhof mit Mutterkühe bewirtschaftet. Zudem führt das Ehepaar auf ihrem Hof das Rose-Beizli, bei dem die ganze Familie tatkräftig mitarbeitet. «Etwa der Aufenthalte werden über Airbnb abgeschlossen, oft kombiniert mit einem Nachtessen im Rose-Beizli», sagt Bärti Roos, der die ähnlichen Erfahrungen macht wie Regula Huber. «Die meisten Buchungen erfolgen sehr kurzfristig und vermehrt auch von ausländischen Gästen.»
Plattform www.myfarm.ch
Eine wichtige Adresse für Ferien auf dem Bauernhof ist die nationale Dachorganisation Agrotourismus Schweiz. Anbieter, die Unterkünfte, Verpflegung oder Veranstaltungen anbieten, können für 400 Franken pro Jahr Mitglied werden. Sie profitieren u.a. von einem Porträt auf der Onlineplattform www.myfarm.ch und im Unterkunftskatalog sowie Partnerschaften mit Schweiz Tourismus, Schweiz Mobil, Coop etc. «Unser Ziel ist es, dass die Gäste direkt beim Vermieter anrufen», sagt Andreas Allenspach, Geschäftsführer Agrotourismus Schweiz. So würden weder für den Gast noch für den Vermieter Gebühren anfallen. Doch längst nicht alle Anbieter können ihre Unterkünfte während dem ganzen Jahr auslasten. Aus diesem Grund arbeitet Agrotourismus Schweiz eng mit e-domizil zusammen. Diese Online-Buchungsplattform vermittelt den Anbietern Feriengäste und erhält im Gegenzug für die Buchungen von Ferienwohnung 15% Kommission. Bei der Buchung von Zimmern übernimmt der Gast die Gebühren. Allenspach betont, dass e-domizil auch das Inkasso bei einer Buchung übernimmt. Eine zweite Organisation, mit der Agrotourismus Schweiz zusammenarbeitet, ist www.gruppenhaus.ch, welche Übernachtungen für Vereine und Gruppen vermittelt. Hier beträgt die Kommission bei einer effektiven Buchung 10%. Sämtliche Angebote, die auf myfarm.ch aufgeschaltet sind, findet der Urlauber auch unter myswitzerland.com unter der Rubrik Unterkunft. jgr
Adresse: Agrotourismus Schweiz, Brunnmattstr. 21, 3007 Bern, Tel. 031 359 50 30. [email protected];www.myfarm.ch
Plattform www.bnb.ch
Verstaubte Gästezimmer – das war gestern. Heute überzeugen 900 klassifizierte Bed and Breakfast Unterkünfte (kurz B&B) in der Schweiz durch Angebote unterschiedlichster Art. Die Website www.bnb.ch für zu Hause und die App für unterwegs sind für Urlauber wie auch für Geschäftsleute, Durchreisende oder Kurzaufenthalter eine wichtige Adresse geworden. Rund 120 Gästezimmer- und Wohnungen finden Websitesbesucher auf Schweizer Bauernhöfen. Keines gleicht dem andern. Und gerade das macht den Unterschied aus. Die Kontaktaufnahme ist sowohl für den Gast als auch für den Gastgeber unkompliziert. «Gastfreundschaft hat oberste Priorität. Anonyme Zimmer gibt es bereits genug. Und die schönsten Geschichten entstehen schliesslich oftmals bei persönlichen Begegnungen», sagt Geschäftsführerin Dorette Provoost, die mit ihrer Tochter Jennifer das Unternehmen führt. Die Anmeldung ist einfach: Auf eine erste unverbindliche Buchungsanfrage folgt eine Mail vom Gastgeber mit den Bedingungen/Regeln, die in seiner Unterkunft gelten sowie weiteren Informationen/Zusatzangeboten. Auch die telefonische Kontaktaufnahme ist möglich. Kommissionen gibt es keine, der Webauftritt der B&B wird durch eine Jahresmitgliedschaftsgebühr ab 365 Franken abgedeckt. jgr
Bed and Breakfast Switzerland, Dorette & Jennifer Provoost, 4144 Arlesheim, Telefon 61 703 00 83 oder 079 356 39 78,
[email protected] oder [email protected]





