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AI: Maximal 1,3 Millionen für Landschaftsqulität

Die Landschaftsqualität interessiert auch Appenzell Innerrhoden. Der Kanton könnte maximal 1,3 Mio. Franken dafür ausschütten.

Martin Brunner |

 

 

Die Landschaftsqualität interessiert auch Appenzell Innerrhoden. Der Kanton könnte maximal 1,3 Mio. Franken dafür ausschütten.

Mit dem Inkrafttreten der Agrarpolitik 14–17 kommt ein System zur Anwendung, das bisher in dieser Art nicht bestand. Es geht um die intensivere Förderung der Landschaft über die Landschaftsqualitätsbeiträge. Dazu kann jeder Kanton eines oder mehrere Projekte ausarbeiten, um an die Beiträge heranzukommen. Im Kanton Appenzell Innerrhoden ist dieser Prozess in vollem Gang.

Vier Module kreiert

Das Projekt des Landwirtschaftsamtes AI setzt bewusst beim ganzen Kanton an. Dieser wurde modulartig in verschiedene Zonen eingeteilt. «Wir unterscheiden zwischen Berggebiet und Sömmerungsgebiet, denn voralpine Hügelzone oder Talgebiete haben wir keine», erklärt Bruno Inauen, Leiter des Landwirtschaftsamtes AI. «Innerhalb dieser beiden Gebiete können Massnahmen die Landschaft direkt bei den Gebäuden oder das weitere Gebiet darum herum betreffen.»

Holzlattenhäge erhalten

Als Beispiele der Massnahmen nennt Inauen die typischen Linden. «Sie gehören zu unserer Landschaft und sollen erhalten oder wieder gesetzt werden», sagt er. Landschaftsprägend sind aber auch Studenhäge, die sich durch viele Wiesen ziehen. Ergänzt werden sollen sie durch Holzlattenzäune, die entweder erhalten oder wieder neu gestellt werden sollen. Die Förderung von Feldgehölzen, aber auch von bestockten Gewässern istaufgeführt.

«Typisch bei uns sind auch die Nagefluhrippen, die extensiv bewirtschaftet werden sollen.» Nicht zuletzt weist Inauen auf eine Schneeglöckchen- und eine Krokuswiese hin. «Sie erreichen nicht die Qualitätsstufe 2 der Bundesvorgaben. Wir wollen sie aber erhalten und nahmen sie in unser Projekt auf.»

Bei der Berechnung der Beiträge für die weitere Umgebung der Gebäude geht das Projekt von einem Punktesystem aus. «Das Ziel dabei ist, dass hinter jedem Punkt die gleiche Leistung steckt», sagt Inauen. «Wir haben also versucht, die unterschiedlichen Massnahmen möglichst gerecht zu gewichten, Mehraufwand oder Minderertrag gerecht einzuberechnen.» Bei der Hoflandschaft und der Alpgebäudelandschaft hingegen wird mit einem Fixbetrag entschädigt, was vorhanden ist.

Tiere prägen Landschaft

Zum Zuge kommen sollen auch die Tiere. «Wir möchten in unserem Gebiet Braunvieh fördern, das im Idealfall noch Hörner trägt, dies im Bewusstsein, dass diese Tiere die Basis der hiesigen bäuerlichen Kultur bilden», erklärt Inauen. «Verbunden damit sind die Ziegen, die gemeinsam mit den Kühen die Landschaft prägen.» Wichtig ist aber auch das Geflügel, das sich frei auf den Bauernhöfen bewegt.

Attraktive Wanderwege mit schönen Übergängen bei Zäunen, gepflegte Tränkestellen und vieles mehr sollen entschädigt werden. Geld fliessen wird aber nur, wenn ein Bauer eine Mindestanzahl an Punkten und Elementen erreicht.

Diskussionslos gestrichen wurde eine direkte Unterstützung von Alpabfahrten und anderen Bräuchen, dies insbesondere aus emotionalen Gründen. Inauen betont, dass diese hoch gehaltenen Werte derart stark verankert sind, dass eine finanzielle Unterstützung kontraproduktiv wäre und falsche Signale setzen würde. «Darin widerspiegelt sich die Tatsache, dass die kulturelle Identität stark verankert und im Grunde unbezahlbar ist.»

Rund 1,3 Mio. Franken

Nicht nur die Ausarbeitung des Projektes, auch die Betragsberechnungen verursachen einen erheblichen Aufwand. «Beratung und Kontrolle kosten viel Zeit und Energie», sagt Inauen. «Aber wenn die Beiträge schon bestehen, so wollen wir sie auch nutzen.»

Immerhin geht es um nicht ganz 1,2 Millionen Franken des Bundes und die entsprechenden zehn Prozent Kantonsbeiträge. Die Eingabe an den Bund erfolgte wie vorgeschrieben bis Ende Januar. «Ist der Bescheid positiv, so können wir die Massnahmen sofort umsetzen. Das bedeutet, dass die Bauern ihre Anträge stellen können.»

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