Forscher der ETH Lausanne haben einen fliegenden Roboter namens «AirBurr» gebaut, der weder Stürze noch Kollisionen fürchtet. Da er sich von selbst wieder aufrichten kann, kann AirBurr enge Räume oder gefährliche Orte erkunden, ohne durch Zusammenstösse ausser Gefecht gesetzt zu werden. Mit Video
Während andere Flugroboter versuchen, Hindernissen auszuweichen, ist AirBurr dazu gemacht, den Aufprall zu überstehen. Dank seiner Programmierung, die am Labor für Intelligente Systeme (LIS) der ETH Lausanne entwickelt wurde, kann er Kollisionen sogar zur Fortbewegung nutzen.
Roboter kann sich selber wieder aufrichten
«Vor vier Jahren haben wir uns einen Flugroboter ausgedacht, der Hindernissen ausweichen kann», erklärte Projektleiter Adam Klaptocz am Donnerstag in einem Communiqué der Hochschule. «Aber in einer chaotischen Umgebung war er nicht zuverlässig. Es endete stets damit, dass er einen Gegenstand berührte, zu Boden fiel und nicht mehr aufstand.»
In der Folge dachte sich der Wissenschaftler einen robusten und autonomen Helikopter aus, der nach Kollisionen weiterfliegen und sich nach einem Sturz wieder aufrichten kann. Die Resultate ihrer Forschung hat das Team des LIS in den «IEEE Transactions on Robotics» veröffentlicht.
AirBurr sucht direkten Kontakt mit Umgebung
Wie man bei der Atomkatastrophe von Fukushima gesehen habe, konnten sich die ausgesandten Drohnen der Unfallstelle nicht genügend nähern und somit nur sehr vereinzelte Informationen sammeln, erklärte die ETH Lausanne.
AirBurr hingegen findet seinen Weg im direkten Kontakt mit seiner Umgebung. Ein Rumpf aus Karbonfasern sowie ein äusseres Skelett schützen die wichtigen Teile. Seine vier einziehbaren Stelzen werden auch in den kompliziertesten Situationen ausgefahren, etwa wenn AirBurr unter einem Tisch eingeklemmt ist. Die beiden Propeller, die sich auf der gleichen Achse befinden, leisten besseren Vorschub und Drehfähigkeit.
Dank seiner Beschleunigungs- und Drehungsmesser kontrolliert AirBurr zudem automatisch seine Ausrichtung. «Wir haben ihn maximal automatisiert», sagte Adrien Briod, der die Algorithmen bearbeitet hat. «Wir geben ihm allgemeine Anweisungen, etwa aufzustehen, wenn er am Boden liegt, aber er führt das Manöver alleine aus.»
AirBurr liesse sich weiterentwickeln, um auch Extrembedingungen wie den Kontakt mit Wasser, Hitze oder Strahlung zu ertragen. Die Ingenieure arbeiten bereits an einer optimierten Version.


