Eine drohende Rekorddürre hält Norditalien in Atem. Mit Sorge wird die Lage des längsten Flusses Italiens, dem Po, beobachtet, dessen Pegel bis zu 8,5 Meter unter Normalwert gesunken sind.
In den norditalienischen Regionen, durch die der 652 Kilometer lange Fluss fliesst, herrscht bereits seit Wochen akuter Wassermangel. Ausbleibender Regen und nicht zuletzt defekte Wasserleitungen bescheren Norditalien erhebliche Versorgungsengpässe.
Sorge um Landwirtschaft
Die Experten schlagen Alarm: Die Wasserreserven könnten in maximal zwei Wochen verbraucht sein. Eine Reihe von Flüssen, die in den Po münden, haben wegen der ausfallenden Niederschläge gravierende Wasserprobleme. Auch die Pegel des Comer Sees und des Lago Maggiore sind stark gesunken. Stabil ist dagegen die Lage des Gardasees.
Der Wassermangel bedroht zudem die Agrarproduktion. Wasserrationierung und begrenzte Feldbewässerung drohen zum Alltag zu werden, warnte der Landwirtschaftsverband.
Bereits letztes herrschte Wasserknappheit
Die Trockenheit macht nicht nur Menschen, sondern auch Tieren zu schaffen: Die Lebensräume für Fische, Frösche und Vögel in Feuchtgebieten entlang des Po sind in ernsthafter Gefahr, warnten Umweltschützer. Die Bauern pumpen immer mehr Wasser aus dem Fluss auf die Felder.
Das Problem von Dürre und Wasserknappheit, das Italien bereits im vergangenen Jahr schwer belastet hatte, droht in diesem Sommer zu einer Plage zu werden. Die Umweltschützer drängen die Regierung in Rom zur Ergreifung von Massnahmen zur Sanierung des veralteten Wasserversorgungsnetzes. Sie fordern, dass die Strafen für Wasserverschwender und -verschmutzer verschärft werden.