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Alle fühlten sich wohl bei ihm

Bauernpater Franz Christen, von Bäuerinnen und Bauern Francesco genannt, starb am 21. Dezember im Alter von 72 Jahren. Die katholischen Bauernfamilien des Kantons Solothurn sind traurig

 

Bauernpater Franz Christen, von Bäuerinnen und Bauern Francesco genannt, starb am 21. Dezember im Alter von 72 Jahren. Die katholischen Bauernfamilien des Kantons Solothurn sind traurig

«Bleibet hier in Frieden!» Das sagte Pater Francesco jeweils an den Winter- und Sommertagungen am Ende des Gottesdienstes. Anstelle des üblichen «Gehet hin in Frieden!».

Es war ihm wichtig, dass «seine» Bauernfamilien nach der Messe am Vormittag nicht auseinanderstiebten, sondern zusammen assen und nachmittags friedlich beieinandersassen. Und – natürlich – er mitten unter ihnen. 

Schloss Bauern ins Herz

Es war spürbar: Ihm war es wohl, mit den Bäuerinnen und Bauern und den Kindern Zeit zu verbringen. Andererseits fühlten diese sich in seiner Gegenwart unbeschwert. Aber er kümmerte sich nicht nur um die Gemeinschaft als Ganzes, sondern zeigte seine Nächstenliebe den einzelnen Familien und Personen gegenüber.

Es gibt wohl niemanden in der Katholischen Bauernvereinigung des Kantons Solothurn, der nicht eine humorvolle, eine zu Herzen gehende, eine gefühlvolle persönliche Geschichte erzählen könnte vom Bauernpater. Er hatte das Flair, jedem Menschen das Gefühl zu geben, er oder sie sei die wichtigste Person für ihn.

Eifersucht konnte in seiner Umgebung nicht entstehen. Wichtig waren für ihn auch die Kinder, denen er Geduld entgegenbrachte, sei es, wenn sie während des Gottesdienstes unruhig bis laut waren oder wenn eines weinend unter zweihundert und mehr Leuten sein Mami suchte. Da sah man ihn dann mit einem Kleinkind im Arm auf der Suche nach der Familie. 

«Er gehörte zu uns»

«Seid nicht traurig; ich komme ja wieder!» Im Jahr 2002, als er sich nach der traditionellen Sommertagung von seinen Schäfchen verabschiedete und manche seine Hand nicht mehr loslassen wollten, tröstete er sie mit diesem Satz. Kurz vorher war er nach 30 Jahren Seelsorgetätigkeit im Kanton Solothurn nach Appenzell versetzt worden und arbeitete während zehn Jahren im Pfarreiteam Herisau.

Auch wenn seit dann ein Appenzeller Kühlein sein Ohrläppchen zierte, war und blieb er der Solothurner Bauernpater. Von der Ostschweiz aus reiste er an die Sommer- und Wintertagungen und die Generalversammlungen der Vereinigung. Er war es, der weiterhin die Kinder taufte, das Sakrament der Ehe spendete, Trauergottesdienste hielt und Lourdes-Reisen organisierte.

Man könnte alle Mitglieder fragen, alte und junge, was Francesco – wie ihn alle nannten – für sie bedeutet habe, man erhielte nur eine Antwort: «Er war einer von uns, er gehörte zu uns.» Als das Kloster Appenzell geschlossen wurde, kehrte er 2011 zurück ins Kapuzinerkloster Olten. 

Heimgekehrt zu seinem Schöpfer

«Das Herz möchte schon noch, aber der Kopf macht nicht mehr mit», sagte er im April 2015. Er müsse nach 41 Jahren Tätigkeit als Bauernseelsorger zurücktreten. «Aber nicht nur ihr habt profitiert.» Das letzte Lebensjahr verbrachte er in der Pflegestation des Klosters Schwyz. Nun ist er heimgekehrt zu seinem Schöpfer – und er kommt nicht mehr. Die katholischen Bäuerinnen und Bauern und ihre Familien sind traurig; nach über 40 Jahren ist ihr Hirte endgültig weggegangen. 

 

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