Fast bekannter ist «Halloween», an dem in gruseligen Kostümen Kinder von Haus zu Haus gehen und Süssigkeiten sammeln. Der Brauch von Halloween stammt ursprünglich aus Irland und wurde von den irischen Einwanderern in die USA gebracht und verbreitet. Der Brauch wird derzeit wieder vermehrt in Europa reimportiert.
Der Vorabend von Allerheiligen hiess bei den irischen Einwanderern in den USA «All Hallows Evening» und wurde zum heutigen Halloween verkürzt. Auch der Brauch des Kürbisschnitzens stammt aus Irland.
Das Licht im Kürbis soll böse Geister und den Teufel höchstpersönlich fernhalten. Heute werden damit aber keine Geister ferngehalten, sondern laden Kinder ein, an der Haustüre zu klingeln und nach Süssigkeiten zu fragen. An Allerheiligen wird den Heiligen gedenkt, die Bedeutung dieser Heiligen ist auch in der Namengebung gut sichtbar. Etlichen heutigen Familiennamen geht ein ursprünglicher Heiligennamen voraus.
Familie Seel, Seelig
Die Familie Seel stammt aus Basel, die Familie Seelig aus Zürich und Solothurn. Der Name ist nicht weit verbreitet und stammt ursprünglich aus Deutschland. Es handelt sich hier um einen Übernamen, abgeleitet vom mittelhochdeutschen Wort «sele», das Seele bedeutet. Wahrscheinlich steht der Name für jemanden, der auf seine Seele bedacht ist und als besonders fromm gilt. Im Schweizerdeutschen Sprachgebrauch wird selig oder sälig auch verwendet um auszudrücken, dass jemand glücklich oder gesegnet ist.
Familie Berchtold
Dieser Familiennamen geht auf den heiligen Berchtold zurück. Berchtold ist ein germanischer Rufname, der sich aus «bercht» für glänzend, berühmt und walt «Herrscher» zusammensetzt. In der Schweiz heissten rund 2300 Personen Berchtold.
Familie Bossi
Der Name Bossi ist im Kanton Tessin und Graubünden alteingesessen; rund 620 Personen heissen heute noch Bossi. Der Name ist eine von zahlreichen Kurzformvarianten des Namens Burkhard. Burkhard geht auf den Namen des Heiligen zurück, der im Frühmittelalter aus England nach Deutschland einwanderte und Bischof in Würzburg wurde. Der Name Bossi ist uns heute als Markenname bekannt. Die fiktive Köchin Betty Bossi, die seit 1956 den Schweizern Kochen und Haushalten näherbringt, ist heute ein grosses Unternehmen und gehört mittlerweile zu Coop. Die Erfindung des Namens Betty Bossi geht auf die Werbetexterin Emmi Creola-Maag zurück. Sie wählte den Namen da sowohl der Vor- und der Nachname damals in der Schweiz sehr verbreitet und bekannt waren. Die Kombination war einprägsam und löste mit dem gleichklingenden Anlaut beim Vor- und Nachnamen positive Assoziationen aus. Das Konzept ging auf und die Marke Betty Bossi ist heute in aller Munde.
Familie Jakob und Jäggi
Die Familie Jakob geht auf den gleichnamigen Rufnamen zurück. Der Rufname war im Mittelalter vor allem durch den Apostel Jacobus bekannt, dessen Grab in Santiago de Compostela zu einem der wichtigsten Wallfahrtsorte der christlichen Welt zählt. Zum Rufnamen Jakob gibt es zahlreiche Varianten, die in verschiedenen Familiennamen ersichtlich sind. Etwa die rund 3100 Jäggis oder rund 1500 Kopps oder die wenigen 298 Kobis. Jakob heissen rund 2900 Personen in der Schweiz.
Familie Marti oder Martin
Der wohl berühmteste Heiligennamen in der Schweiz ist der heilige Martin, der am 11. November seinen Namenstag feiert. Die weit verbreitete Familiennamen Marti oder Martin gehen auf den Rufnamen Martin zurück. Der ursprünglich lateinische Rufname Marinius ist zum Lateinischen Mars, zum römischen Kriegsgott, zu stellen. Der Rufname erlangte im Mittelalter vor allem durch die Verehrung des heiligen Martin, Bischof von Tours aus dem 4. Jahrhundert, grosse Beliebtheit. Die Form Marti gehört, mit Kunz und Lüthi, zu den drei häufigsten Familiennamen in der Schweiz, die auf einen Personennamen zurückgehen.
Familie Tschan und Tschannen
Bei diesem Familiennamen handelt es sich um ein Patronym zum Rufnamen Gian, der rätoromanischen Form des Rufnamens Johannes. Johannes war ein sehr beliebter Rufname im deutschen Sprachgebiet. Bekannt wurde der Name durch Johannes den Täufer, den Apostel und Evangelisten Johannes sowie durch mehrere Heilige namens Johannes. Als Namensvorbild im Mittelalter diente vor allem Johannes der Täufer. Tschan heissen rund 789 Personen in der Schweiz.