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Alnatura ist vor allem Import

Die Migros Zürich führte 2012 die deutsche Bio-Marke «Alnatura» in der Schweiz ein. Seither ist der Verkauf von Alnatura-Produkten stark gewachsen. Der grösste Teil stammt aber nach wie vor aus dem Ausland.

Samuel Krähenbühl |

 

 

Die Migros Zürich führte 2012 die deutsche Bio-Marke «Alnatura» in der Schweiz ein. Seither ist der Verkauf von Alnatura-Produkten stark gewachsen. Der grösste Teil stammt aber nach wie vor aus dem Ausland.

Das deutsche Unternehmen Alnatura setzt trotz veränderter Rahmenbedingungen seinen Wachstumskurs fort. Im Geschäftsjahr 2014/2015 erwirtschaftete das Bio-Handelsunternehmen aus dem hessischen Bickenbach  gemäss eigenen Angaben einen Umsatz von 760 Millionen Euro. Dies entspricht einer Steigerung von zehn Prozent zum Vorjahr. Damit wachse Alnatura gemäss einer Mitteilung weiterhin stärker als der Bio-Markt, der 2014 einen Gesamtzuwachs von fünf Prozent verzeichnete, heisst es.

Nicht gesamtbetrieblich

Auch in der Schweiz, wo Alnatura von der Migros Zürich eingeführt wurde und mittlerweilen fast in der ganzen Schweiz erhältlich ist, geht es aufwärts. Gemäss einem Werbeflyer erfüllen oder übertreffen alle Alnatura-Artikel die Schweizer Bio-Richtlinien. Heisst dies aber auch, dass sämtliche Produktionsbetriebe den Standard der vollbetrieblichen Bioproduktion wie auch den Standard des Ökologischen Leistungsnachweises (ÖLN) nach Schweizer Bundesbiorecht vollumfänglich erfüllen?

Die Frage, ob die Produktionsbetriebe den ÖLN vollumfänglich erfüllen, kann Francesco Laratta als Mediensprecher der zuständigen Genossenschaft Migros Zürich nicht beantworten. Und auch bezüglich der gesamtbetrieblichen Bioproduktion, wie sie auf Schweizer Bio-Betrieben vorgeschrieben ist, bleiben Fragezeichen. «Die Rohstoffe in Alnatura-Produkten mit Bioland-, Demeter- oder Naturland-Logo stammen von Betrieben, die gesamtbetrieblich biologisch wirtschaften», sagt Laratta. Ungefähr 25% der Alnatura-Produkte würden ein solches Verbandslogo tragen.

Aber auch in den anderen Produkten seien oftmals Verbandsrohstoffe enthalten. «Diese können aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit schwanken, deshalb können sie nicht auf der Verpackung angegeben werden. Verbandsbetriebe sind komplett auf Bio ausgerichtet», fügt er an. Zwei Drittel der Bio-Flächen in Deutschland würden von Verbandsbetrieben und damit gesamtbetrieblich bewirtschaftet.

Zusammengefasst lässt sich also sagen: Zwar wird wohl ein erheblicher Teil der Alnatura-Produkte auf Bio-Betrieben produziert, die den gesamtbetrieblichen Bio-Status haben, jedoch mit ebenso grosser Bestimmtheit bei Weitem nicht alle. Noch düsterer sieht es bei Alnatura bezüglich Swissness-Faktor aus. Migros-Sprecher Laratta kann die Frage, welcher Anteil der Rohstoffe in den Alnatura-Produkten in der Schweiz produziert würde, nicht beantworten: «Da die Bio-Rohstoffe, auch jene aus der Schweiz, je nach Verfügbarkeit und saisonal variieren, lassen sich hier keine generellen Aussagen machen. Bei Monoprodukten –  also Produkten, die aus einer Zutat bestehen – und in der Frische (hier stellt sich das Sortiment in den Alnatura-Supermärkten fast ausschliesslich aus Schweizer Produkten zusammen) ist das Herkunftsland immer auf der Packung angegeben.»

75 % aus Deutschland

Ein Hinweis darauf, wie hoch der Importanteil der Alnatura-Linie ist, zeigt sich daran, dass gemäss Angaben der Migros 75% der Firmen ihren Sitz in Deutschland hätten und 25% in angrenzenden EU-Ländern. Unter der Marke Alnatura gibt es rund 1200 Produkte (von denen rund 1000 in der Schweiz angeboten werden), die von ungefähr 135 Naturkostherstellern produziert werden. Nur gerade 6 dieser 135 Firmen haben ihren Sitz in der Schweiz.

Obst und Gemüse

Ein grosser Teil des Obst und Gemüses stamme von Bio-Bauer Müller aus Steinmaur ZH. «Zusammen entwickeln wir auch innovative Projekte wie den Anbau von Schweizer Ingwer», so Laratta. Das Brot werde bei «Vier Linden» hergestellt. «Wir arbeiten ebenfalls mit vielen kleinen regionalen und lokalen Manufakturen zusammen wie beispielsweise ‹Suppen und Pedale›, der erste Suppen-Velo-Kurier von Zürich, oder ‹Haltbarmacherei› ebenfalls aus Zürich, von denen wir Sirup beziehen», so Laratta. «Ein weiteres Beispiel ist ‹La Pasteria› aus Landquart, die uns mit Frischteigwaren beliefert.»

 

Alnatura seit 2012 in der Schweiz

Seit 2012 werden in der Schweiz Alnatura-Produkte verkauft. Es handelt sich dabei um ein Partnerprojekt von Alnatura Deutschland und der Migros Zürich. Aktuell gibt es in der Schweiz sechs Alnatura-Biosupermärkte, auch für das kommende Jahr sind Neueröffnungen geplant. Ein weiterer Meilenstein war die Einführung des Alnatura-Sortiments in 30 Migros-Märkten in der Westschweiz im vergangenen Sommer. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der Alnatura-Verkaufsstellen bei der Migros auf knapp 250. Mit 300 Produkten, die online bei LeShop, dem Webshop der Migros, bestellbar sind, ist Alnatura in der gesamten Schweiz erhältlich. Alnatura ist gemäss Francesco Laratta, Mediensprecher der  Genossenschaft Migros Zürich, eine Biomarke und kein Produktionslabel. 

 

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