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Alpaka-Züchter kritisieren Behörden scharf

sda/blu |

 

Nach der Einschläferung des Alpakas Geronimo in England hat der Verband der britischen Alpaka-Züchter den Umgang der Behörden mit dem Tier scharf kritisiert. 

 

Die Mitarbeiter der Behörde für Tier- und Pflanzengesundheit hätten das Tier «schändlich und abscheulich» behandelt, als sie es beschlagnahmten, schrieb die Chefin der British Alpaca Society, Sue Loach, in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief an das Umweltministerium. Sie forderte, die Verantwortlichen zu suspendieren und eine Untersuchung der Vorgänge vom Dienstag einzuleiten.

 

Mangelndes Wissen

 

Mehrere Behörden-Mitarbeiter hatten Geronimo unter Polizeischutz auf dem Hof seiner Besitzerin Helen Macdonald im westenglischen Wickwar eingefangen und in einen Anhänger gezerrt. Loach warf ihnen vor, sie seien dabei völlig unsachgemäss mit dem Tier umgegangen. «Ihr Verhalten war ekelhaft, abstossend und grausam und missachtete Geronimos Wohlergehen völlig.»

 

Das mangelnde Wissen über den richtigen Umgang mit Alpakas «war erschreckend und völlig unentschuldbar». Geronimo sei unter erheblichem Stress auf den Anhänger gedrängt und dort angebunden worden. «Es ist zudem gut dokumentiert, dass sich Alpakas beim Transport hinsetzen. Geronimo wurde jedoch wie ein Pferd angebunden», kritisierte Loach.

 

Rindertuberkulose

 

Die Alpaca Society hat nach eigenen Angaben 2000 Mitglieder in Grossbritannien und führt die Aufzeichnungen über die landesweit rund 40 000 registrierten Klein-Kamele.

 

Geronimo war nach langem Streit eingeschläfert worden, nachdem das Tier zwei Mal positiv auf die tödliche und ansteckende Rindertuberkulose getestet worden war. Besitzerin Macdonald hatte bis zum Schluss einen weiteren und – nach ihren Angaben – genaueren Test gefordert. Die Debatte hatte sogar die Familie von Premierminister Boris Johnson erreicht.

 

Jede Woche 500 Rinder entfernt

 

Der Streit um das Alpaka dauerte einige Wochen an. Die Regierung beharrte auf ihrer Position, dass Geronimo sterben müsse. Dies deshalb, weil er an Rindertuberkulose erkrankt ist. Ein Gericht hatte sich Anfang August hinter die Entscheidung gestellt und der Regierung nun 30 Tage Zeit gegeben, Geronimo einzuschläfern.

 

Rindertuberkulose bereitet britischen Landwirten grosse Probleme, zumal die Erreger auf Menschen überspringen können. «Jede Woche müssen allein in England 500 Rinder aus Herden entfernt werden, um die Ausbreitung zu stoppen», schrieb Umweltminister George Eustice in der Zeitung «Mail on Sunday» Anfang August. «Hinter jedem dieser Fälle steht ein Bauer, der Verluste und Tragödien erlitten hat.»

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