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Alpblog: Alfonso, Blitzschlag und ein Theater

Esther Siegenthaler ist ausgebildete Lehrerin. Doch auch nach ihrem dreimonatigen Aufenthalt in Neuseeland, aus welchem sie ebenfalls bloggte, kehrt sie nicht zur Schule zurück. Die Bauerntochter geht auf der Alp Meienfall im Diemtigtal BE als Zusennin z‘Bärg.

Esther Siegenthaler |

 

Esther Siegenthaler ist ausgebildete Lehrerin. Doch auch nach ihrem dreimonatigen Aufenthalt in Neuseeland, aus welchem sie ebenfalls bloggte, kehrt sie nicht zur Schule zurück. Die Bauerntochter geht auf der Alp Meienfall im Diemtigtal BE als Zusennin z‘Bärg.

Ursprünglich wollte ich in diesem Blog ausschliesslich von der Uraufführung des Freilichttheaters „Zwüsche Tür u Angel“, welches momentan in Rothbad Horboden gespielt wird, berichten. Denn die Geschichte spielt von der Familie Stocker, welche vor rund 60 Jahren am Meienfall allerhand Unwirtliches wie illegales Wildern oder das Bestechen des Milchwägers vollführt hat.

Für mich war der Besuch des Theaters insofern speziell, dass ich die beschriebenen Schauplätze kenne und auch heute teilweise die gleichen Befehle erteilt werden wie damals, so zum Beispiel: „Gang i ds Chatzeloch ga usschorä“. Wohl kennen die wenigsten Schauspieler und Besucher den Meienfall richtig gut. Doch das Theater, übrigens ist die Geschichte nie so passiert, paarte die richtige Prise Humor mit der Dramatik der damaligen Situation und einer perfekten Inszenierung.

Blitzschlag

Für’s Ausschoren hatte ich diese Woche keine Zeit. Und der Blitzschlag in die Wasserleitung wäre uns lieber gewesen, wenn es im Theater passiert wäre. Am Montag haben wir die Rinder kontrolliert, welche nun vom Katzenloch auf den Galm gezogen sind. Der Brunnen war leer, Res fand sofort die Ursache. Unweit vom Brunnen, auf der Krete, hat ein Blitz eingeschlagen.

Am Boden sind ein Graben und ein Wasserschlauch, welcher knapp unter der Erdoberfläche verlegt wurde, zu sehen. Der Schlauch weist auf einer Länge von 13 Metern Totalschaden auf. Der Blitz ist wohl durch diese Wasserleitung verlaufen und hat den Schlauch verbrannt. Doch wir hatten Glück im Unglück, denn dieser könnte auf einer viel längeren Distanz zerstört sein. So blieb uns am Nachmittag nichts anderes übrig, als noch einmal auf den Galm hoch zu steigen und den Schlauch zu reparieren. Zum Glück sind beim Gewitter aber keine Tiere verunglückt. 

Geburt und Zügeln 

Auch Glück hatten wir im Stall. In der Nacht von Montag auf Dienstag hat Angela endlich gekalbt. Ein Stierkalb, welches wir Alfonso tauften, ist zur Welt gekommen. Besonders die Grosskinder Vanessa und Janick haben grosse Freude daran.

Am Freitag war für die Kühe und Kälber dann schon das Ende des Sommers auf dem oberen Meienfall. Wir sind wieder in die untere Hütte gezügelt. Im Frühjahr war das Zügeln für mich ein grosses Spektakel. Ich war richtig nervös. Jetzt war ich eher traurig. Oben haben wir viel die schönere Aussicht, die besser eingerichtete Hütte und eine „Alpendusche“ auf der Laube. Der Vorteil in der unteren Hütte ist, dass ich mit meinem Auto hinfahren kann und nun näher an der Zivilisation bin.

Kühe brauchen Extraeinladung

Die Nähe der Zivilisation habe ich am Samstag ausgereizt und ging aus. Die Kühe wollten mir und meinem Schlafmangel wohl einen Streich spielen und kamen am Sonntagmorgen nicht zum Stall. Sie standen im untersten Teil der Weide, und benötigten eine persönliche Einladung um nach oben zu marschieren.

Nach dem Stallen gingen Res und ich zu den Rindern. Bereits am Vortag haben wir drei mit dem Grippeli aussortiert und in die vordere Weide, welche näher beim Stall ist, getrieben. Eigentlich wollten wir kurz die anderen kontrollieren und dann diese drei Tiere behandeln.

Zaun kaputt, Grippeli und ein Wettereinbruch

Aus dem „kurz“ wurde dann nichts. Einige Rinder haben den Zaun kaputt gemacht und sind weiter nach oben gestiegen. Drei waren in einer Steinhalde. Es fehlte ihnen aber der Mut, wieder nach unten zu gehen. Diese zurückzutreiben und den Zaun zu reparieren benötigte einige Zeit, denn das Gelände ist sehr steil.

Ein Rind konnten wir an das Halfter nehmen und direkt in der Weide behandeln. Die anderen mussten zum Stall. Der Nebel, welcher zwischenzeitlich aufgezogen war, verdichtete sich. Wind setzte ein, es begann nun auch zu regnen. Klitschnass trieben wir die Rinder in den Stall - das „Rösslispiel“ konnte beginnen. Alle drei Rinder sind sehr wild, doch wir haben es geschafft, sie anzubinden und ihnen Penicillin zu verabreichen. Dies bedeutet nicht nur Stress für die Tiere, sondern auch für uns.

Besserung in Sicht

Kommende Woche kommen die Rinder in die nächste Weide, das „Chummli“. Von diesem ist übrigens im Freilichttheater auch immer wieder die Rede. Der Weg dorthin dauert von der oberen Hütte weg eine knappe Stunde. Die Weide ist weniger steinig, dadurch sollten sich die Tiere weniger verletzen und solche Szenen, wie diejenige am Sonntag im Stall, sollten uns erspart bleiben.

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