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Alpblog: Zur Behandlung werden die Rinder an Steine gebunden

Esther Siegenthaler ist ausgebildete Lehrerin. Doch auch nach ihrem dreimonatigen Aufenthalt in Neuseeland, aus welchem sie ebenfalls bloggte, kehrt sie nicht zur Schule zurück. Die Bauerntochter geht auf der Alp Meienfall im Diemtigtal BE als Zusennin z‘Bärg.

Esther Siegenthaler |

 

Esther Siegenthaler ist ausgebildete Lehrerin. Doch auch nach ihrem dreimonatigen Aufenthalt in Neuseeland, aus welchem sie ebenfalls bloggte, kehrt sie nicht zur Schule zurück. Die Bauerntochter geht auf der Alp Meienfall im Diemtigtal BE als Zusennin z‘Bärg.

In der letzten Juliwoche haben sich bei uns keine spektakulären Höhepunkte ereignet. Doch dies stört uns nicht. Im Gegenteil, wir geniessen es, wenn das Älplerleben ruhiger verläuft. Obwohl wir nie Probleme mit der Trockenheit hatten, haben wir den Regen gerne auf unserer Haut gespürt. Und nicht nur die lange Trockenperiode hat ein Ende, sondern auch, so scheint mir jedenfalls, der Hochsommer.

Am 31. Juli hatten wir am Morgen um sieben Uhr ganze drei Grad vor der Hütte, in der Küche war es zwölf Grad und beim Eintreiben der Kühe bin ich gar über Bodenfrost marschiert. Auch verfärbt sich die Landschaft langsam bräunlich und wenn eine Nebelschwade vorbeizieht, habe ich manchmal das Gefühl, dass es bereits „herbstelet“.

Fünf Lämmer sind geboren

Während ich mich zuerst noch gewöhnen muss, dass ich nun ab und zu einen Pullover tragen sollte, ist der Temperaturwechsel für die Tiere kein Problem. Auch nicht für die fünf kleinen Lämmer, welche vor wenigen Tagen geboren wurden.

Eigentlich empfiehlt Res den Schafbauern, dass die Auen nicht hochträchtig z’Bärg kommen sollten. Vor allem bei Mehrlingsgeburten ist es für die Aue extrem schwierig, alle Jungen vor dem Adler zu schützen. Vor wenigen Tagen haben nun doch fünf Auen Lämmer bekommen. Alle sind wohlauf, obwohl wir den Adler täglich kreisen sehen…

Grippeli-Behandlungen auf freiem Feld

In dieser Woche sind glücklicherweise nur zwei Rinder am Grippeli, auch Panaritium genannt, erkrankt. Da sie nun in der Weide sind, in welcher auch das Meienfallseeli ist, sind sie zu weit vom Stall entfernt. Wir müssen sie deshalb auf der Weide behandeln. Dies erfordert viel Geduld und manchmal auch etwas List.

Res ist überzeugt, dass die Erfolgschancen am grössten sind, wenn wir den Rindern Salz geben und in der Folge erst einmal abwarten. Später kann man sich dem Tier langsam nähern, und im Idealfall das Rind am Glockenriemen ergreifen und nicht mehr gehen lassen. Dies ist der Part von Res, da er mehr Kraft und Routine hat. Ich reiche ihm dann ein Halfter und wir binden das Rind fest.

„Grotzli“ und Steine als „Anbindehaken“

In der Weide gibt es keine praktischen Anbindehaken. Doch Res hat 63 Jahre Erfahrung und zeigt mir, wie es auch ohne diese geht. Wenn ein Grotzli, eine kleine Tanne, in der Nähe ist, können die Rinder dort angebunden werden. Die Weide ist enorm steinig und so können auch diese als „Anbindehaken“ dienen.

Die Steine müssen gross und schwer genug sein und irgendwo eine Ecke, Ritze oder Spitze aufweisen, worum das Seil gewickelt werden kann. Die anschliessende Behandlung ist anschliessend meist eine Kleinigkeit.

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