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Als Hühner bei -28 Grad am Eiger-Gletscher lebten

Im Jahr 1927 entstand am Eiger-Gletscher zu Forschungszwecken der höchstgelegene Nutzgeflügelstall Europas. Für den Kriegsfall wollte man gerüstet sein. Die Hühner überlebten Temperaturen von bis zu minus 28 Grad. Auch heute noch wird an der Widerstandsfähigkeit von Hühnern geforscht. Doch heute geht es in die Tiefe.

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Bei den Züchtungen mit Rhode-Island-Hühnern am Eiger-Gletscher ging es darum, die Wetterfestigkeit und Gebirgstauglichkeit einer Rasse zu erforschen und Unterlagen für deren allfälligen Einsatz in Kriegsjahren in Berggebieten zu erhalten», wie einem Bericht vom «Thuner Tagblatt» zu entnehmen ist. Zu diesem Zweck wurde auf 2’323 m ü. M. eine Zuchtanlage errichtet. Die Hühner überlebten dabei Temperaturen bis minus 28 Grad.

Die Idee nahm ihren Anfang im Jahr 1911 mit der Gründung des Schweizerischen Rhode-Island-Züchter-Klubs in Zürich, ist dem Bericht weiter zu entnehmen. Es war der Beginn der Leistungszucht. Hühner widerstandsfähiger zu machen ist aber auch heute noch ein Anliegen. So untersucht ein EU-Forschungsprojekt, an dem Agroscope beteiligt ist, wie sich die Widerstandsfähigkeit von Hühnern durch die Optimierung der Darmfunktion verbessern lässt. Doch zunächst wieder zurück an den Eiger-Gletscher.

Rhode-Island-Hühner wurden verdrängt

Im August 1927 sei der Stall auf dem Eigergletscher erstmals mit 23 vier Monate alten Rhode-Island-Junghennen belegt worden, schreibt das «Thuner Tagblatt». Trotz Temperaturen von bis zu minus 28 Grad hätten die Hühner alle Erwartungen übertroffen. Das «Thuner Tagblatt» zitiert dabei einen Bericht aus einem Fachmagazin: «Das Beispiel am Eiger zeigt die Widerstandsfähigkeit dieser sehr ruhigen und zutraulichen Rasse eindrücklich.» In neun Monaten hätten die Hühner insgesamt 3’161 Eier gelegt, schreibt das «Thuner Tagblatt» weiter. Einzelne Hühner hätten in dieser Zeit sogar über 200 Eier gelegt.

Nationale Geflügelschau in Thun

Am Wochenende vom 16. und 17. November findet im Messegelände in Thun die Nationale Geflügelausstellung statt. Auch Rhode-Island-Hühner stehen dabei im Mittelpunkt. Die Ausstellung zeigt eine breite Palette von Geflügelrassen, darunter Hühner, Enten, Gänse und vieles mehr. Sie bietet die Gelegenheit einige der besten Zuchtexemplare der verschiedenen Geflügelarten zu bewundern, aber auch zum fachlichen Austausch.

Durch das Aufkommen der Hybridzucht und der industriellen Eierproduktion wurde die Rhode-Island-Rasse zurückgedrängt. Nur noch wenige Züchter widmeten sich der Haltung dieser Geflügelart als Hobby. 100 Jahre nach der Gründung des Schweizerischen Rhode-Island-Züchterclubs zähle der Verein noch 35 Mitglieder, heisst es in dem Bericht. «Es ist heute schwierig, Liebhaber zu finden, welche auch einen Gockel halten und so für Nachzucht und den Erhalt der Rhodeländer-Rasse sorgen», wird Fabian Schenkel im «Thuner Tagblatt» zitiert. Fabian Schenkel ist Chefredaktor der Zeitschrift «Geflügelwelt».

Aktuelle Forschung an Hühnern 

Hühner scheinen also von Natur aus widerstandsfähig zu sein. Wie diese Widerstandsfähigkeit noch verbessert werden kann, ist Gegenstand des EU-Forschungsprojektes MonoGutHealth. Agroscope nimmt ihm Rahmen des EU-Programms Horizon 2020 an diesem Projekt teil. Das Hauptziel des Projektes ist es, die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit von Schweinen und Hühnern durch die Optimierung der Darmfunktion zu verbessern und gleichzeitig die Nachhaltigkeit der Tierproduktion zu fördern. Das Projekt begann 2020 und wird voraussichtlich Ende 2024 abgeschlossen sein. 

 

Das Projekt untersucht die mikrobielle Besiedlung und die Funktion des Darms von Nutztieren, insbesondere in den frühen Lebensphasen. Ziel ist es, innovative Technologien und Methoden zu entwickeln, die die Widerstandsfähigkeit der Tiere erhöhen und den Bedarf an tierärztlichen Eingriffen minimieren. Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist die Reduzierung des Einsatzes von Antibiotika und anderen Medikamenten durch die Förderung einer gesunden Darmflora. Dies trägt zur Verringerung der antimikrobiellen Resistenz bei und unterstützt eine nachhaltigere Tierproduktion.

Die Nationale Geflügelschau findet am Wochenende vom 16. und 17. November in der Thun-Expo statt.

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