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Alte Rassen soll man nicht «pushen»

Das BLW unterstützt nur Zuchtorganisationen, die für ihre Rasse ein Zuchtziel und Leistungsparameter festlegen. Für Pro Specie Rara ist das nicht zielführend. Sie kritisiert auch die Verteilung der Projektbeiträge.

 

 

Das BLW unterstützt nur Zuchtorganisationen, die für ihre Rasse ein Zuchtziel und Leistungsparameter festlegen. Für Pro Specie Rara ist das nicht zielführend. Sie kritisiert auch die Verteilung der Projektbeiträge.

Im Februar entschlossen sich die Skuddenzüchter, beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) keine Tierzuchtförderungsbeiträge mehr zu beantragen. Sie verzichten damit auf einen jährlichen Beitrag von etwa 20'000 Franken, weil sie die in der neuen Tierzuchtverordnung (TZV) geforderten Auflagen bei ihren Schafen nicht mehr erfüllen können und wollen. 

Leistungsprüfung

Philippe Ammann von Pro Specie Rara kennt das Dilemma vieler Züchter und Halter alter, gefährdeter Nutztierrassen: «Das BLW wendet in der TZV für Leistungs- und Erhaltungszucht die gleichen Kriterien an.» Die Zuchtorganisationen müssen nicht nur ein Zuchtziel festlegen und ein Herdbuch führen, was laut Ammann sinnvoll ist.

Sie müssen auch Leistungsprüfungen, Zuchtwertschätzungen oder zumindest genetische Bewertungen vorlegen. «Bei alten Rassen ist die Leistung aber nicht vorrangig», betont Ammann. Vielmehr seien sie robust, standortangepasst und würden die genetische Vielfalt sichern. «Wenn die Züchter nach der TZV vorgehen, besteht die Gefahr, dass leichtere, rassentypische Schläge verschwinden.»

Erhaltungszucht

Gleich sehen es die Skuddenzüchter, wie Präsident Marcel Peterer an der Generalversammlung des Verbandes im Februar betonte: «Wir betreiben Erhaltungszucht und züchten auf Robustheit und Wolle.» Leistung und Wirtschaftlichkeit stünden nicht im Vordergrund. «Die kleinrahmigen Skudden lassen sich nicht mästen.»

Zusätzlich zu den Tierzuchtförderungsbeiträgen steuerte der Bund 2012 zur Erhaltung der Schweizer Rassen 1,36 Mio. Franken bei. 900'000 davon flossen als Stutenbeiträge in die Freibergerzucht, und 464'000 wurden für spezielle Projekte zur Erhaltung gefährdeter Rassen ausgerichtet.

Für diese Erhaltungsprojekte wären in der TZV jedoch 900'000 Franken budgetiert. Der Bund hat also nur die Hälfte des Geldes ausgegeben. An Ideen für Projekte würde es nicht mangeln. Pro Specie Rara sieht noch einen grossen Handlungsbedarf. «Uns ärgert deshalb, dass wir keine Projekte eingeben können», betont Ammann. «Das Geld fliesst nur an anerkannte Zuchtorganisationen. Zu diesen zählt Pro Specie Rara laut BLW nicht.» Dabei  habe die Stiftung zusammen mit den Bauern schon einige Rassen vor dem Verschwinden gerettet.

BLW bleibt dabei

Pro Specie Rara wehrte sich letzte Woche diesbezüglich beim BLW. Ohne Erfolg. Wie Catherine Marguerat vom BLW festhält, wird Pro Specie Rara auch ab nächstem Jahr, wenn die neue Agrarpolitik 2014– 2017 in Kraft tritt, nicht als anerkannte Zuchtorganisation gelten. «Pro Specie Rara ist für uns aber eine wertvolle Partnerin, wenn es um die Erhaltung gefährdeter Rassen geht. Wir wünschen uns auch künftig eine nachhaltige Zusammenarbeit.»

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