2024 lautet das Motto der Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation der UN (FAO) «Hülsenfrüchte nähren Böden und Menschen». Dies teil Donau Soja jüngst mit. Donau Soja ist eine europäische, gemeinnützige Mitgliederorganisation, die an der Umstellung der Proteinversorgung Europas teilnimmt und sich dabei besonders für eine gentechnikfreie Sojaproduktion einsetzt.
«Der Anbau von Hülsenfrüchten stärkt die Struktur der Böden, die mikrobielle Artenvielfalt und die Widerstandskraft von Bodenökosystemen. Dies verbessert den Nährstoffkreislauf, verringert den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden in der Fruchtfolge», wird Donau Soja Präsident Matthias Krön in der Mitteilung anlässlich des Internationalen Tag der Hülsenfrüchte zitiert.
Unabhängiger von Lieferkettenprobleme
Auch wird der Anbau von Hülsenfrüchten in Europa dazu führen, dass man unabhängiger werde von Lieferkettenprobleme. Donau Soja hat dazu eine Eiweissstrategie entwickelt, um die derzeitige Lücke bei der Proteinversorgung in Europa zu schliessen.
Proteindefizit
Nach China ist die Europäische Union inzwischen der zweitgrösste Importeur von Soja aus Südamerika. Das landwirtschaftliche System der Europäischen Union versorgt sich zu 71% mit Pflanzenprotein selbst. 86% der verbleibenden Lücke von 29% an Pflanzenprotein werden in Form von Soja importiert. Dieses Proteindefizit ist die entscheidende Herausforderung für die Resilienz, Akzeptanz und Leistungsfähigkeit europäischer Landwirtschaftssysteme. Dies führt Donau Soja auf ihrer Website aus.
Zu den Hülsenfrüchten (Leguminosen) gehören besonders Körner- und Kichererbsen, Ackerbohnen, Linsen und Lupinen. Die Eiweisspflanze mit dem höchsten Proteinanteil um die 40 Prozent ist die Sojabohne, die botanisch zu den Hülsenfrüchten gehört, aber auch eine Ölsaat ist. Aber auch andere Hülsenfrüchte haben einen hohen Eiweissanteil und verbessern die Fruchtfolge, schreibt Donau Soja.
Für gesunde Menschen und eine gesunde Umwelt
Hülsenfrüchte anzubauen, verbessert nicht nur Böden, schützt Wälder und das Klima, sondern der stärkere Einsatz in unseren Küchen versorgt uns auch mit gesünderem pflanzlichem Eiweiss. Hülsenfrüchte holen sich ihren Dünger aus der Luft mit speziellen Bakterien in der Wurzel der Pflanzen und brauchen so keinen Kunstdünger.
«Das Essen von Soja, Erbsen und Co versorgt uns nicht nur mit wertvollen pflanzlichen Nähr- und Ballaststoffen sondern sorgt auch für eine gesündere Umwelt», so Krön. Die Eiweissstrategie von Donau Soja verfolgt den verstärkten Anbau von Hülsenfrüchten, nachhaltige Importe, die bessere Nutzung anderer Proteinquellen, eine höhere Effizienz bei deren Nutzung und mehr Konsum durch die VerbraucherInnen.
Mehr Infos
Donau Soja betreut mit seinen Partnern eine eigene europäische Plattform für Hülsenfrüchte, den «Legume Hub». Dort findet sich umfangreiches Wissen, zahlreiche Artikel, Erfahrungsberichte, Praktiken und Tipps für die Produktion von pflanzlichen Eiweissprodukten entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Zur Verringerung der Europäischen Eiweisslücke und zur Steigerung des Anbaus von Hülsenfrüchten ist Donau Soja auch Teil des internationalen Konsortiums «Legume Generation», das von der EU und dem Vereinigten Königreich unterstützt wird. Wir haben im «Schweizer Bauer» über das Konsortiums «Legume Generation» berichtet.