Ameisen optimieren bei der Nahrungssuche ihre Laufwege. Vereinzelte Tiere einer Kolonie suchen Futter zunächst chaotisch nach dem Zufallsprinzip und bringen es ins Nest zurück. Dabei hinterlassen sie eine Spur aus flüchtigen Duftstoffen (Pheromonen), die nach und nach umso stärker wird, je kürzer der Weg ist.
Diese Ausbildung der optimalen Strecke hat ein deutsch-chinesisches Team nun mathematisch analysiert. Andere Ameisen folgen schliesslich der stärksten Spur und vermeiden dadurch Umwege, wie Ko-Autor Jürgen Kurths vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (Pik) sagte. Diese Art der Optimierung funktioniere für Tiere mit Nest. «Im Kollektiv bilden die Ameisen ein hoch effizientes komplexes Netzwerk», resümierte Kurths.
Die Forschungsgruppe übertrug bekannte Informationen zur Nahrungssuche von Ameisenkolonien verschiedener Arten in Gleichungen und Algorithmen und arbeitete mehrere Phasen bei der Futtersuche heraus.
Das Forscherteam will mit der Studie auch mögliche Erkenntnisse für den menschlichen Alltag bieten - etwa für die Optimierung von Suchmaschinen im Internet, wenn es um Zielbegriffe geht. Es präsentiert seine Studie in den «Proceedings of the National Academy of Sciences» (PNAS).


