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«Anbindestall wird benachteiligt»

Nationalrat Erich von Siebenthal (SVP, BE) kämpft gegen die Benachteiligung des Anbindestalls, namentlich bei Investitionen.

Samuel Krähenbühl |

 

 

Nationalrat Erich von Siebenthal (SVP, BE) kämpft gegen die Benachteiligung des Anbindestalls, namentlich bei Investitionen.

«Schweizer Bauer»: Sie kritisieren in einem Postulat, dass die Anbindehaltung beim Rindvieh vom Bund benachteiligt wird. Worum geht es Ihnen konkret?
Erich von Siebenthal: Ein Hauptproblem ist, dass durch das Investitionshilfegesetz die Unterstützung von Anbindeställen nicht mehr gewährleistet ist. Konkret werden keine Strukturhilfebeiträge für die Anbindehaltung bei Neu- oder Umbauten gewährt. Mir geht es in erster Linie darum, dass, wenn ein Bauer seinen Anbindestall in einem bestehenden oder neuen Gebäude einrichten will, die gleiche Unterstützung erhält wie für einen Laufstall.

Sehen Sie auch andere Punkte, bei denen der Anbindestall benachteiligt wird?
Der Anbindestall wird eigentlich systematisch und überall gegenüber dem Laufstall benachteiligt. So gibt es beispielsweise keine Beiträge für besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme (BTS). Das System des BTS müsste man sicher auch überprüfen.

Sind denn aus Ihrer Sicht Laufställe nicht tierfreundlicher als Anbindeställe?
Ich will nicht gegen Laufställe, sondern für Anbindeställe sein. Wenn man anbindet, dann wird das von der Verwaltung als wenig tierfreundlich gewertet. Aus meiner Sicht ist das nicht mehr zutreffend. Im Anbindestall mit den heute sehr strengen Minimalabmessungen, welche immer weiter verschärft werden, ist das Tierwohl auch sehr gut. Und Anbindeställe haben auch in einigen Punkten klare Vorteile gegenüber Laufställen. So gibt es weniger Ammoniakemissionen. Das wird in keiner Beitragsart berücksichtigt.

Warum ist denn der Ruf des Anbindestalls aus Ihrer Sicht zu schlecht?
Der Ruf des Anbindestalls ist vor allem in den letzten Jahren in der Beurteilung der Verwaltung schlechter geworden. Und es war der Tierschutz, der die Verwaltung so gesteuert hat. Tierschutz und Verwaltung betonen immer nur die Nachteile des Anbindestalls, nie aber die Vorteile. Heute wird das Enthornen von Kühen in der Bevölkerung kritisiert. Doch das wird vor allem wegen der Verletzungen in den Laufställen gemacht. Auch haben Kühe in Laufställen häufiger Klauenprobleme. Und schliesslich ist der Umgang mit den Tieren im Laufstall schwieriger. Tiere im Anbindestall sind in der Regel umgänglicher. Ich will aber sicher nicht die Bauern, welche Laufställe gebaut haben, dafür kritisieren. 

Im Berggebiet und in der Hügelzone hat es mehr Anbindeställe als im Talgebiet. Sehen Sie deshalb in der Politik der Verwaltung auch eine Diskriminierung des Berggebiets?
Nicht unbedingt. Fakt ist, dass es im Berggebiet noch mehr Anbindeställe hat. Es gibt aber auch im Talgebiet noch Bauern, welche auch aus Überzeugung einen Anbindestall haben. Die grundsätzliche politische Frage ist und bleibt: Will man den Anbindestall noch, oder will man ihn nicht mehr?

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