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Andalusien - Land des Öls, Weins und der süssen Früchte

In Andalusien scheint fast immer die Sonne. Die Spezialitäten Andalusiens, der südlichsten Region Spaniens, sind Oliven, Reis, Schinken, Wein und tropische Früchte. Doch die Bauern kämpfen mit Hitze und Trockenheit. Mit Bildergalerie.

Samuel Krähenbühl |

 

In Andalusien scheint fast immer die Sonne. Die Spezialitäten Andalusiens, der südlichsten Region Spaniens, sind Oliven, Reis, Schinken, Wein und tropische Früchte. Doch die Bauern kämpfen mit Hitze und Trockenheit. Mit Bildergalerie.

Andalusien ist eine Region der Gegensätze. So liegen in der Sierra Nevada der höchste Berg Festlandspaniens, das höchstgelegene Dorf und die regenreichste Gemeinde Spaniens. Auf der anderen Seite sind weite Teile Andalusiens sehr heiss und trocken, und es wachsen teilweise das ganze Jahr über tropische Früchte. In Sevilla oder Córdoba wird es im Sommer manchmal bis zu 48 Grad heiss. Vor allem im Gebiet von Almería befinden sich auch grosse Gewächshäuser, in denen das ganze Jahr Gemüse und Früchte für halb Europa angebaut werden. Und von 711 bis 1492 gehörte Andalusien zum Machtbereich der islamischen Mauren.  Der Name Al-Andalus ist denn auch aus dem Arabischen entlehnt. Dies alles und noch viel mehr erfuhren die Teilnehmer der «Schweizer Bauer»-Leserreise Mitte März.

Chirimoya-Früchte

Besonders eindrücklich sind die Gegensätze Andalusiens im Gebiet der Sierra Nevada. In diesem Küstengebirge, dessen höchster Berg, der Mulhacén, 3482 Meter hoch ist, fanden 1996 die alpinen Skiweltmeisterschaften statt. Hier kann man am Morgen Ski fahren und nach einer einstündigen Autofahrt am Nachmittag im Mittelmeer an der Costa Tropical baden gehen. Wegen der Sierra Nevada können die besonders im Winter kalten Inlandswinde den Küstenstreifen der Costa Tropical schwer erreichen, hingegen erreichen die Winde aus Nordafrika die Costa Tropical ohne weiteres. Tiefer als etwa sechs Grad über null fällt die Temperatur auch bei extremen Kältewellen nie. Aus diesem Grunde ist klimatisch gesehen die Costa Tropical ein Unikum in Europa, denn es ist nahezu das ganze Jahr möglich, Zuckerrohr, Datteln, Ananas, Bananen, Avocados sowie andere subtropische Früchte zu ernten.

So werden beispielsweise auf der Finca Luciano die aus Peru stammende Chirimoya, auch Zimtapfel genannt, angebaut. Die leicht verderbliche Frucht wird kaum exportiert, sondern frisch vor Ort frisch konsumiert. Die Ernte dauert von September bis März und war gerade vorbei, als die Teilnehmer der Leserreise auf der Finca Luciano vorbeikamen. Wegen der grossen Hitze und der eher spärlichen Niederschläge wird hier wie praktisch überall bewässert, insgesamt  in ganz Andalusien rund 600000 ha Land. Das ist nach einem trockenen Winter auch bitter nötig. Das letzte Mal regnete es am 19. November. Zum Glück sind in den zahlreichen Stauseen noch Wasserreserven vorhanden, weil der Winter 2010/2011 regenreich war. 

Pata-negra-Schinken

Eine Spezialität Andalusiens ist der berühmte luftgetrocknete iberische Schinken von den gleichnamigen Iberischen Schweinen. Weil das Iberische Schwein oft eine schwarze Klaue hat, nennt man den Schinken auch Jamón de pata negra («Schwarzbeinschinken»). Die Iberischen Schweine werden in Ställen mit Auslauf gehalten und nur mit Früchten der Steineiche gefüttert. Entsprechend hoch ist der Preis dieser Spezialität.  In Trevélez, mit 1476 das höchstgelegene Dorf Spaniens, werden die Schinken während bis zu 24 Monaten luftgetrocknet. Hier heisst der iberische Schinken Jamón de Trevélez. Schinken von gewöhnlichen Hausschweinen heisst Serrano-Schinken. Für diese Schweine wird auch ein viel niedrigerer Schlachtpreis von im Moment 1.27 Euro (Fr. 1.57) pro Kilo bezahlt.

Ein wichtiger Produktionszweig ist der Olivenanbau. Spanien hat einen Weltmarktanteil von zwei Dritteln. Die Hauptanbaugebiete liegen in den Provinzen Jaén und Cordóba. Die grünen Oliven werden im Oktober noch unreif geerntet. Die schwarzen, reifen Oliven werden ab November gewonnen. Aus 5 kg Oliven gibt es rund 1 Liter Öl. Ein Olivenbaum kann bis zu 150 kg Oliven pro Jahr abwerfen. Die beste Qualität heisst Virgen extra und wurde bei Temperaturen von unter 30 Grad gepresst.

Grösstes Reisanbaugebiet

Bei Sevilla befindet sich im breiten und flachen Flusstal des Flusses Guadalquivir das grösste Reisanbaugebiet Spaniens mit rund 55000 ha. Mit einem ausgeklügelten Bewässerungssystem, bei dem heute auch GPS und Laser eingesetzt werden, wird das Land im Frühjahr so gleichmässig geebnet, dass es dann  etwa 20 cm hoch geflutet werden kann. Im April wird aus dem Flugzeug direkt ins Wasser gesät. Der Reis bleibt bis im Oktober unter Wasser. Pro Hektare ergibt sich ein Ertrag von 9 bis 10 Tonnen. Die Reismühle bezahlt dem Bauern pro Tonne Langkornreis 295 Euro (365 Franken), pro Tonne runden Reis 305 Euro (377 Franken).

Sherry-Wein

Auch der Weinbau hat eine grosse Tradition in Andalusien. In Jerez wird der süsse Sherry produziert. Seinen hohen Alkoholgehalt verdankt der Sherry zum einen  der Tatsache, dass die Trauben vor dem Pressen etwas getrocknet werden. Zum anderen wird er mit Branntwein aufgespritet. Ein Grossteil des Weins wird nach England exportiert. Die Begeisterung der Engländer für den Sherry ist alt  und hat damit begonnen, dass der Freibeuter Sir Francis Drake im 16. Jahrhundert einst Wein aus Jerez erbeutet und in England bekannt gemacht hat.

Obschon die Milchwirtschaft aus klimatischen Gründen hier schwierige Bedingungen hat, werden auch Milchprodukte hergestellt. So produziert die Käsereigenossenschaft Cafpal in La Carlota bei Cordóba täglich aus etwa 4000 kg Milch Frischkäse. Der Käse besteht je zur Hälfte aus Kuh- und aus Ziegenmilch. Für die Kuhmilch erhalten die Bauern 37 Cent (46 Rappen), während für die Ziegenmilch 60 Cent (74 Rappen) bezahlt werden.

Bildergalerien

Samstag, 17. März: Gewächshäuser und Küste bei Motril

Sonntag, 18. März: Schinkentrocknerei Trevélez und Granada

Montag, 19. März: Ölmühle und Cordoba

Dienstag, 20. März: Käserei in La Calotta und Stadt Sevilla

Mitttwoch, 21. März: Reisanbau und Jerez mit Sherry-Bodega

Donnerstag, 22. März: Schlachthof und Stadt Ronda

Freitag, 23. März: Stadtrundgang in Stadt Malaga

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