Zurzeit sind die weltweiten Weizenvorräte sehr hoch. Auch wird für 2023/24 global betrachtet eine rekordhohe Produktion bei Mais erwartet. Wie erfreulich diese Entwicklung auch sein mag, warnt die die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) vor anderen Gefahren.
Die unberechenbaren Einflüsse des Wetters und eine hohe Inflation könnten die Weltmärkte ins Wanken bringen. Das empfindliche Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage könnte kippen und sich auf Preise und Ernährungssicherheit auswirken, schreibt die FAO in einem Bericht.
In ihrem halbjährlichen Bericht über die Nahrungsmittelperspektiven (Food Outlook Report) verweist die FAO auch auf die Inflation, die weiterhin ein grosses Problem bleibe. Dies, weil die globalen Nahrungsmittelproduktionssysteme «weiterhin anfällig für Schocks sind, die von extremen Wetterereignissen, geopolitischen Spannungen, politischen Veränderungen und Entwicklungen auf anderen Märkten herrühren», so die FAO.
Den ganzen Bericht können Sie hier herunterladen.
Rückgang der globalen Weizenproduktion
Für die nächsten Jahre wird ein Rückgang der globalen Weizenproduktion erwartet. Wenn die Nachfrage konstant bleibt, bedeutet dies, dass die Lagerbestände angegangen werden müssten. Im Einzelnen rechnet die FAO mit einem leichten Rückgang der weltweiten Weizenproduktion, da wichtige Erzeugerländer wie Russland und Australien nach den Vorjahresrekorden kleinere Ernten einfahren dürften.
Die globale Weizenproduktion für 2023 veranschlagt die Organisation auf 777 Millionen Tonnen, was einem Rückgang von 3% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Verbrauch soll unverändert bei 780 Millionen Tonnen liegen. Da aber die Eingangsvorräte weltweit ein Rekordhoch erreicht haben, sollen die Endbestände auf Jahressicht nur um 0,7% auf 308 Millionen Tonnen sinken.
Der Anstieg der weitweiten Maisproduktion aufgrund der riesigen brasilianischen Ernte wird wahrscheinlich auf eine weiterhin stabile Nachfrage treffen. Beim Mais blieben die Lagerbestände also unverändert.
Höheren Verbrauch bei Ölsaaten erwartet
Die Gesamterzeugung von Grobgetreide - allem voran Mais - werde voraussichtlich um 3% auf 1,5 Milliarden Tonnen steigen. Sowohl in den USA als auch in Brasilien und China rechnet die Organisation mit einem Anstieg der Maisnachfrage. Der Handel mit Grobgetreide soll 2023 auf Jahressicht jedoch lediglich um 1,4% auf 221,4 Millionen Tonnen wachsen, so dass die globalen Endbestände um fast 4% auf 366,2 Millionen Tonnen zulegen sollen.
Bei den Ölsaaten rechnet die FAO ebenfalls mit einem Anstieg der Produktion und der Verwendung, was zu einer Verringerung der Lagerbestände führen dürfte. Die Organisation prognostiziert einen Anstieg der globalen Ölsaatenproduktion um 2,7% auf 253,4 Millionen Tonnen und der Verwendung um 3% auf 252,4 Millionen Tonnen. Dabei beruhen die Prognosen auf den «Erwartungen eines steigenden Nahrungsmittelverbrauchs, vor allem in Asien, und einer höheren Abnahme durch die Biodieselindustrie».