Die zusätzlichen Bäume würden einen Ertrag von schätzungsweise 20’000 Tonnen Olivenöl erbringen.
Monika Gerlach
In Italien haben der mitgliederstärkste Landwirtschaftsverband Coldiretti und der Verband der Olivenölhersteller (Unaprol) die Anpflanzung von einer Million Olivenbäume im gesamten Land vereinbart. Das Geld dazu soll laut Coldiretti aus dem EU-Wiederaufbaufonds kommen.
Die zusätzlichen Bäume würden einen Ertrag von schätzungsweise 20’000 Tonnen Olivenöl erbringen. Allerdings braucht es acht Jahre, bis ein Olivenbaum in den Ertrag kommt. Begründet wird die Initiative mit dem hohen Preisanstieg für natives Olivenöl.
Rund 765’000 Tonnen Olivenöl
Dieses habe sich um bis zu 42% verteuert, berichtete Coldiretti unter Berufung auf die amtliche Statistik. Grund hierfür sei vor allem der Produktionseinbruch in Spanien.
Dort geht das Agrarressort für das laufende Vermarktungsjahr 2023/24 von einer Produktion von rund 765’000 t Olivenöl aus. Das wären zwar 15% mehr als 2022/23, aber 34% weniger als im Mittel der zurückliegenden vier Jahre.
Nur jede vierte Flasche aus Italien selbst
Da Spanien der weltweit grösste Hersteller und Exporteur von Olivenöl sei, habe dies Folgen für den globalen Markt und die Verbraucher, erklärte Coldiretti.
In Italien kommt nur noch jede vierte gekaufte Flasche Olivenöl aus der heimischen Produktion. Im vorigen Jahr erreichte der Olivenölimport mit 2,08 Mrd Franken (2,2 Mrd. Euro) einen Rekordwert. Die Italiener fragten zuletzt jährlich insgesamt rund 480’000 Tonnen Olivenöl nach.