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Antibiotika «der letzten Chance» bei Mastpoulets

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In der Schweiz sind Millionen von Mastpoulets mit Reserve-Antibiotika behandelt worden, die auf einer schwarzen Liste des Bundes stehen. Das zeigt eine Auswertung von Zahlen des Bundes durch die «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche». Die Behörden reagierten erst 2021.

 

Demnach wurden allein im Jahr 2020 in der Schweiz 5,2 Millionen Küken und Mast-Poulets mit einem Reserve-Antibiotikum behandelt. Für die Jahre und Jahrzehnte zuvor fehlen die Zahlen. «Gesamthaft dürften es seit 2016 über 30 Millionen Tiere sein. Seit dann ist der fachgerechte Einsatz von Antibiotika in Tierställen eine gesetzliche Pflicht», schreibt die «SonntagsZeitung».

 

Branche hat auf Problem hingewiesen

 

Antibiotika mit kritischen Wirkstoffen stehen seit 2016 auf einer schwarzen Liste. Diese Mittel der «letzten Chance» dürfen nur «sehr restriktiv» und im Ausnahmefall eingesetzt werden. Gemäss Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) wurden aber in Mastpouletherden und Geflügelfleisch Fluorchinolon-Resistenz-Werte auf «hohem Niveau» nachgewiesen. Fluorchinolone werden in der Humanmedizin etwa bei schweren Harnwegsinfekten als Reserve-Antibiotika eingesetzt.

 

Die Branche ist sich dem Handlungsbedarf bewusst. «Seit Jahren pochen wir und unsere Branchenmitglieder auf die Lösung des Problems», sagte Ruedi Zweifel, Direktor von Aviforum, dem Kompetenzzentrum der Schweizer Geflügelwirtschaft, zur Zeitung.

 

Nicht zugelassene Mittel einsetzen

 

Wo genau liegt das Problem? Für etliche Infekte bei Geflügel sind nur Reserve-Antibiotika zugelassen. Die Hersteller haben aber aufgrund des kleinen Schweizer Markts kein Interesse an einer Zulassung. Vom Einsatz dieser Medikamente wussten die Behörden seit Jahren. Doch erst 2021 handelten sie, schreibt die «SonntagsZeitung». Haben Tierärzte bezüglich Resistenz bedenken, dürfen sie auf nicht zugelassene Medikamente ausweichen. Wie oft das vorkommt, wissen die Behörden nicht.

 

Gemäss Angaben der Behörden werden Reserve-Antibiotika in 59 Prozent der Fälle beim Geflügel verabreicht. Bei Mastkälbern, Rindern, Milchkühen, Ferkeln und Mastschweinen sind es massiv weniger, nämlich rund 10 Prozent.

Kommentare (1)

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  • Christoph Büschi | 07.03.2022
    Das Problem in der Branche ist, dass es praktisch keine Schweizer Küken gibt! Die Eier die aus dem Ausland in die Schweiz gekarrt und hier ausgebrütet werden sind zu 100% krank! Auf diesen Missstand sollte einmal das Augenmerk gelegt werden! Die Micarna hat es wenigstens geschafft Schweizer Küken zu produzieren die gesund sind. Der Bund sollte vereinfacht Ställe in der Landwirtschaft bewilligen damit wir weniger kranke Ausländer Küken importieren!

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