Wissenschaftler der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover haben bei zahlreichen gesunden Schlachtpoulets antibiotikaresistente Keime nachgewiesen. Sie untersuchten 120 Proben von geschlachteten Tieren aus vier verschiedenen deutschen Ställen - bei fast 90 Prozent davon entdeckten sie resistente Bakterien.
Die Untersuchung sei zwar nicht repräsentativ. Nach Einschätzung des Studienleiters Professor Günter Klein ist sie jedoch «sicherlich ein Hinweis, dass es nicht so selten vorkommt». Woher die resistenten Keime kommen, wurde in der deutschen Studie nicht untersucht. «Sicherlich ist Antibiotikaeinsatz eine theoretische Möglichkeit», erklärte Klein. Die Resistenzen könnten aber auch auf die Umgebung zurückzuführen sein.
«Stäube und Insekten kommen z.B. als Überträger theoretisch infrage», sagte der Wissenschaftler. Die Bakterien an sich kämen in jedem gesunden Hähnchen vor, dann könnten sie Resistenzen aufnehmen.
Tiere galten als gesund
Das untersuchte Schlachtgeflügel stammt aus konventionellen Betrieben. Es gab für sie eine «Schlachterlaubnis ohne Auflagen», das heisst, sie galten als gesund. Ob sie im Laufe ihres Lebens mit Antibiotika behandelt wurden, ist unklar.
Jüngst hatten Wssenschaftler aus Hannover herausgefunden, dass ein Poulet n eutschland im Schnitt an 10 seiner 39 Lebenstage Antibiotika erhält. Ein Grossteil der resistenten Bakterien wird Klein zufolge bei er Schlachtung entfernt. Wichtig sei eine gute «Schlachthygiene». Esmüsse sichergestellt sein, dass die Keime nicht verbreitet werden.
Probleme bei Schwerkranken
Für gesunde Menschen seien die resistenten Bakterien kein Problem, bei Schwerkranken könnten sie aber dazu führen, dass Antibiotika nicht mehr wirken. Die Studie soll dazu beitragen, antibiotikaresistente Keime zu bekämpfen.


