Ab Dezember anerkennen die Schweiz und die EU gegenseitig geschützte Ursprungsbezeichnungen. Seitens der EU ist das entsprechende Abkommen am Donnerstag ratifiziert worden.
Damit könne das Abkommen am 1. Dezember 2011 in Kraft treten, teilte das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) mit. Es regelt die gegenseitige Anerkennung geschützter Ursprungsbezeichnungen (AOC oder GUB) und geografischer Angaben (GGA oder IGP).
22 Bezeichnungen
Von Schweizer Seite fallen 22 Bezeichnungen unter das Abkommen. Sie sind damit im gesamten Gebiet der EU geschützt. Es handle sich um einen Markt mit rund 500 Millionen Konsumentinnen und Konsumenten, hält das BLW fest. Es gehe auch um wirtschaftlich relevante Exportprodukte wie Bündnerfleisch, Gruyère und Tête de Moine.
In der Schweiz werden umgekehrt neu Bezeichnungen wie Parma-Schinken, Roquefort oder Lübecker Marzipan geschützt. Zu diskutieren gegeben hatte unter anderem der Parmesan. Die Schweiz einigte sich mit der EU schliesslich auf eine verlängerte Übergangsfrist von sechs Jahren. Nach dieser Frist darf Parmesan nur noch im Ursprungsgebiet gerieben und verpackt werden.
Emmentaler nicht dabei
Nicht Teil des Abkommens ist der Emmentaler. In der Schweiz verfügt er zwar über eine Ursprungsbezeichnung, die EU betrachtet den Namen jedoch als Gattungsbezeichnung. Die EU wäre bereit gewesen, «Schweizer Emmentaler» zu schützen. Dies ging der Sortenorganisation in der Schweiz aber zu wenig weit.
Das Abkommen wird dem bilateralen Agrarabkommen von 1999 als zwölfter Anhang angefügt. Volkswirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann hatte es im Frühjahr in Brüssel unterzeichnet.
Zusammenarbeit bei Bio
Der Gemischte Agrarausschuss, der mit der Verwaltung des Agrarabkommens betraut ist, vermeldete laut dem BLW weiter, dass die Schweiz und die EU die Zusammenarbeit im Biobereich ausbauen wollen.
Eine Anpassung des Abkommens werde einen verbesserten Erfahrungsaustausch bezüglich der Anerkennung der Äquivalenz von Bestimmungen ermöglichen. Ferner sollen die pflanzengesundheitlichen Kontrollen bei Produkten aus EU-Staaten bald aufgehoben werden.


