An der Generalversammlung der Schweizerischen Vereinigung der AOP-IGP-Produkte in Sierre hat Präsidentin Géraldine Savary die Wichtigkeit betont, durch eine Stärkung der Rahmenbedingungen die Vorteile von AOC-IGP zu erhalten.
Mit einer grösseren Anzahl Produkten mit einer geschützten Bezeichnung auf dem Markt erhöhe sich auch die Gefahr von Missbrauch und Irreführung, sagte Savary gemäss Medienmitteilung. Aus diesem Grund hat die Ständerätin im vergangenen Jahr ein Postulat eingereicht, das den Bundesrat mit einem Bericht beauftragt, der die Tätigkeit von Bund und Kantonen bei der Aufdeckung und Bestrafung von Betrugsfällen untersuchen soll.
Savary hob die Vorteile der AOP-IGP-Produkte hervor. Darunter falle die gerechtere Verteilung des Mehrwerts entlang der ganzen Produktionskette, betonte die Präsidentin. Der Verkauf der Spezialitäten auf mehreren Kontinenten ermögliche zudem eine gewisse wirtschaftliche Stabilität. Und dank der kontinuierlichen Steigerung des Bekanntheitsgrades im Inland könne die Landwirtschaft auch profitieren.
Das Produktionsvolumen der AOP-IGP-Produkte lag 2013 mit rund 75'000 Tonnen auf Vorjahresniveau. Je nach Produkt zeigen sich aber deutliche Unterschiede. Während bei Emmentaler AOP (-11,6%) und Bündnerfleisch IGP (-5,1%) die Produktion sank, legte sie unter anderem bei Vacherin Mont-d'Or AOP (+10,3%) und Tête de Moine AOP (+4,1%) zu.
Der Bekanntheitsgrad des AOP-Logos lag gemäss einer Demoscope-Umfrage im Auftrag von AMS in der Westschweiz bei 84 Prozent und damit auf Vorjahresniveau. In der Deutschschweiz konnte mit 57 Prozent ein Zuwachs erzielt werden. Das IGP-Logo wurde sowohl in der West- als auch in der Deutschschweiz bekannter (39% resp. 16%).
Mit Zuger Kirsch und Rigi Kirsch AOP konnte die Vereinigung AOP-IGP 2013 ein neues Mitglied aufnehmen. Die Mitgliederzahl liegt neu bei 23.
AOP – Spezialitäten mit Ursprungsgarantie
Bei Produkten mit einer AOP kommt vom Rohstoff zur Verarbeitung bis zum Endprodukt alles aus einer klar definierten Ursprungsregion. 21 Produkte sind heute als Schweizer AOP im Bundesregister eingetragen:
Abricotine AOP, Berner Alpkäse AOP und Berner Hobelkäse AOP, Bloder-Sauerkäse AOP, Cardon épineux genevois AOP, Damassine AOP, Eau-de-vie de poire du Valais AOP, Emmentaler AOP, Formaggio d'Alpe Ticinese AOP, Glarner Alpkäse AOP, Gruyère AOP, L'Etivaz AOP, Munder Safran AOP, Poire à Botzi AOP, Rheintaler Ribelmais AOP, Sbrinz AOP, Tête de Moine AOP, Vacherin Fri-bourgeois AOP, Vacherin Mont-d'Or AOP, Walliser Raclette AOP, Walliser Roggenbrot AOP, Zuger / Rigi Kirsch AOP.
IGP – Spezialitäten mit Tradition
Spezialitäten mit einer IGP werden im Herkunftsort entweder erzeugt, verarbeitet oder veredelt. Bisher sind neun Spezialitäten als Schweizer IGP im Bundesregister der AOP-IGP eingetragen:
Bündnerfleisch IGP, Glarner Kalberwurst IGP, Longeole IGP, Saucisse aux choux vaudoise IGP, Sau-cisse d'Ajoie IGP, Saucisson neuchâtelois IGP / Saucisse neuchâteloise IGP, Saucisson vaudois IGP, St. Galler Kalbsbratwurst IGP, Walliser Trockenfleisch IGP.