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AP 30+: Das fordert Bio Suisse

Die Agrarpolitik 2030+ wird derzeit entwickelt. Bio Suisse hat nun seine Haltung dazu dargelegt. Die Labelorganisation betont, dass Zielvereinbarungen mit dem Detailhandel und Massnahmen in der Gemeinschaftsgastronomie die Nachfrage nach ökologischen und tierfreundlichen Schweizer Produkten stärken könnten.

Die Agrarpolitik 2030+ (AP30+) soll die Schweizer Landwirtschaft nachhaltig, wirtschaftlich tragfähig und ökologisch zukunftsfähig gestalten. Wie der Bund ausführt, geht es dabei um vier zentrale Ziele: Sicherstellung der Ernährungssicherheit auf mindestens aktuellem Niveau der Selbstversorgung, Reduktion des ökologischen Fussabdrucks von Produktion bis Konsum, Verbesserung wirtschaftlicher und sozialer Perspektiven sowie Vereinfachung der Instrumente und Reduktion des administrativen Aufwands.

Die AP30+ wird unter Einbezug von Kantonen, Organisationen der Wertschöpfungskette und weiteren Akteuren entwickelt; der Bundesrat plant, die Vorschläge voraussichtlich 2026 zu behandeln.

Haltung von Bio Suisse

Bio Suisse begrüsst, dass das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) im Rahmen der AP30+ neue Instrumente prüft, um die Landwirtschaft wirkungsvoller zu unterstützen. Die Labelorganisation betont in der Medienmitteilung zur Haltung von Bio Suisse zur AP30+, dass finanzielle Anreize sowohl auf Konsum- als auch auf Produktionsseite notwendig sind, damit ökologische Landwirtschaft wirtschaftlich funktioniert. Wie Bio Suisse festhält: «Die Schweizer Landwirtschaftsbetriebe brauchen Klarheit und Orientierung, damit sie mit ihrer Ausrichtung auf das übergeordnete Zielbild des Bundes hinarbeiten können.»

Die Organisation unterstützt Instrumente, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis zum Konsum Anreize setzen. Politische Zielkonflikte sollten politisch gelöst werden, indem Raumplanung, Ernährung, Gesundheit, Umweltrecht und Agrarpolitik zusammen betrachtet werden. Bio Suisse schreibt: «Politisch angelegte Zielkonflikte müssen auch politisch gelöst werden.» Die Zusammenarbeit zwischen Detailhandel, Konsumenten und Produzenten sei ein entscheidender Hebel, um Zielkonflikte zu reduzieren.

«Das Klimathema fehlt noch komplett»

Ein zentrales Anliegen von Bio Suisse ist die Klimaanpassung, die im bisherigen Konzept des BLW zu kurz kommt. «Das Klimathema fehlt noch komplett im Gesamtkonzept des BLW. Das ist besorgniserregend, denn durch Extremwetterereignisse steht die Landwirtschaft bereits heute unter Druck», schreibt Bio Suisse.

Anpassungen an den Klimawandel seien notwendig, etwa bei Bewässerung, Wasserspeicherung, baulichem Pflanzenschutz und resilienten Anbausystemen. Biolandbau helfe dabei, Bodeneigenschaften zu verbessern und so Anpassungen zu erleichtern.

Einkommensdiskrepanzen verringern

Auch die soziale Dimension der Agrarpolitik müsse gestärkt werden. Bio Suisse fordert, Einkommensdiskrepanzen zwischen Tal- und Berggebieten zu verringern und nachhaltige Betriebe gezielt zu unterstützen. Direktzahlungen seien besonders im Berggebiet wichtig, da sie Biodiversitätsleistungen honorieren. Das Schreiben betont die Relevanz sozialer Fragen wie Gratisarbeit und geschlechtsspezifische Belastungen: «Die soziale Dimension ist für die Erreichung der ökologischen und ökonomischen Ziele zentral und muss konkret adressiert werden.»

Schliesslich kritisiert Bio Suisse, dass Ziele für die Gemeinschaftsgastronomie fehlen, obwohl rund die Hälfte aller Mahlzeiten ausser Haus eingenommen wird. Bestehende Konzepte in Kantonen und Städten sollten genutzt werden, um die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten zu erhöhen.

Kommentare (6)

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  • Hansueli Wermelinger | 04.09.2025
    Den Selbstversorgungsgrad müsste man einmal kritischer betrachten. Denn eigentlich liegt der bei ca. 0%. Ja, richtig gehört, denn woher kommt denn der Diesel für die Maschinen und das Schmieröl, Hydraulik- und Getriebeöl? Woher kommt der Kunstdünger (die letzte CH-Produktion wurde vor ein, zwei Jahren eingestellt). Viele Spritzmittel kommen vom Ausland und teilweise schon Saatgut, Ersatzteile für Maschinen sowieso. Also im Extremfall, wenn nichts mehr in die Schweiz rein kommt, ist der Selbstversorgungsgrad gerade noch so hoch wie der von Privaten von Hand bearbeitete Kartoffel-Plätz.
  • Yves Otti | 30.08.2025
    Die Versorgungssicherheit wurde mal kurz als Begriff erwähnt und am Ende redet man wieder nur über Ökologie, Klima und sogar übers Geschlecht..? So kennt man die Bio-Suisse. Mit ihren ständig strenger werdenden Bestimmungen entwickelt sich das Knospe-Produkt immer mehr zu einem Luxusgut. Die horrende Marge der orangen Giganten verteuert das Bio-Produkt zusätzlich bis aufs Abstellgleis. Gleichzeitig hat man als Bio-Suisse keine Probleme Importe von beispielsweise Bio-Hirse zuzulassen, während die Produktion in der Schweiz auf null zurück gedrängt wird. Eine Kultur welche so problemlos wie keine andere in der Schweiz produziert werden könnte, aber der schweizer Biolandwirt soll eben nicht produzieren, er soll in erster Linie um die Alibi-Übung fürs "Klima" besorgt sein.
    Bio-Suisse, ein immer grösser werdender Wasserkopf, der den Rückhalt bei den Bauern langsam verlieren wird, wenn er sich nicht vermehrt wieder auf die Produktion besinnt.
  • Cornelia | 29.08.2025
    Wollen Sie die Menschen noch mehr mit giftigem Essen ernähren!!
    • Dani | 25.09.2025
      Bravo das währe auch meine frage
  • Denni | 28.08.2025

    Understütze ich zu100%

    • Jürg Berger | 29.08.2025
      Mit BIo kann die Bevölkerung nicht ernährt werden. Viele können es sich nicht leisten und wollen es auch nicht. Die Grossverteiler wollen mit Ihrem Angebot die Leute auf BIO zwingen denn in gewissen Produkten biete sie gar keine Auswahl mehr an ausser Bio.
      Fälschlicherweise weisse wird EU BIO und andere ausländische Bioerzeuger in den Grossverteilern als BIO präsentiert und die Bevölkerung für dumm verkauft weil Ausländische Bioprodukte nicht einmal dIE Schweizer IP Richtlinien erfüllt. Und die Konsumenten denken dass sie etwas gutes tun. Letzte Frage wie so werden für über 6 Miliarden Franken Lebensmittel im grenznahen Ausland von Konsumenten eingekauft ? Weil es BIO ist ???
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