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Appenzeller: Mehr Exporte und Raus-Pflicht

 

Der Appenzeller Käse ist weiter gefragt. Das Rekordergebnis des Vorjahres wurde nur knapp verpasst. 2021 haben die Exporte die rückläufigen Mengen im Inland beinahe kompensiert. Zudem wurden neue Vorschriften beim Tierwohl und der Nachhaltigkeit im Reglement verankert.

 

2021 wurden insgesamt 9’743 Tonnen Appenzeller hergestellt. «Das ist die zweitbeste Resultat der Geschichte», schreibt die Sortenorganisation Appenzeller in einer Mitteilung.

 

Gestiegen sind die Absatzmengen beim Appenzeller Bio und beim Appenzeller Edel-würzig. Neu lanciert wurde der Appenzeller Höhengold. Zudem wurde mit mehreren Lizenzverträge für verarbeitete Produkte mit Appenzeller Käse abgeschlossen. In diesem Bereich ortet die Sortenorganisation insgesamt grosses Potenzial.

 

Exportanteil 53,4%

 

Beim Absatz hat der Appenzeller 2020 vor allem im Inland deutlich zugelegt. Wegen der Shutdowns stiegen die Mengen um 15 Prozent. 2021 konnte dieses «coronabedingte» Spitzenresultat nicht ganz gehalten werden. 2021 wurden in der Schweiz insgesamt 4459 Tonnen Appenzeller verkauft, 7,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Doch das Resultat lässt sich immer noch sehen. Die Absatzmenge aus dem Jahr 2019 wurde um 6,4 Prozent übertroffen. 

 

Im Exportgeschäft lief es dem Appenzeller hingegen ausgezeichnet. Die Ausfuhren stiegen um 5,8 Prozent auf total 5’108 Tonnen. Der Exportanteil am Gesamtgeschäft liegt nun bei 53,4 Prozent.  Deutlich zulegen konnte der Appenzeller Käse in den Benelux-Staaten, in Frankreich und im übrigen Europa. Damit wurde der Rückgang in Deutschland von -2,1% «überkompensiert». «Es ist diesem guten Exportergebnis zu verdanken, dass der Gesamtabsatz trotz rückläufiger Entwicklung in Inland lediglich um 0,8 Prozent abgenommen hat und das hervorragende Gesamt-Vorjahresresultat fast gehalten werden konnte», hält die Sortenorganisation fest.

 

Raus-Pflicht

 

Änderungen gibt es auch für die Produzenten. Die Gesellschafterversammlung hat verschiedene neue Regelungen bei der Nachhaltigkeit und beim Tierwohl im Basisreglement verankert. So gilt für die Milchproduktion der Branchenstandard «Nachhaltige Schweizer Milch» als minimaler Standard. Alles Jungvieh ab einjährig sowie die Milchkühe der Betriebe müssen nach dem Tierwohlstandard «RAUS» (regelmässigen Auslauf ins Freie) gehalten werden.

 

Wenn ein Betrieb Soja verfüttert, muss diese dem Standard des Soja Netzwerkes Schweiz entsprechen und aus de der Schweiz oder Europa stammen. Soja aus Russland sowie von Russland annektierten Gebieten darf nicht verfüttert werden. «Der Einsatz von Soja aus Übersee ist damit tabu», schreibt die Sortenorganisation.

 

«Die Sortenorganisation Appenzeller Käse ist überzeugt, mit der strikteren Gewichtung von Tierwohl und Nachhaltigkeit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten und der höheren Sensibilisierung unserer Konsumenten gegenüber diesen Themen Rechnung zu tragen», heisst es in der Mitteilung.

 

Getragen wird die Sortenorganisation von folgenden vier Gruppierungen, welche im Rahmen der Gesellschafterversammlung über je 1/4 der Stimmrechte verfügen: die Stiftung und Fonds für Appenzeller Käse welche den Kanton Appenzell Innerrhoden als Markeneigentümer repräsentiert, die rund 800 Appenzeller Milchproduzenten (Milchbauern), die rund 45 Appenzeller Käseproduzenten (Käsereien) sowie die 5 Händler/Affineure des Appenzeller Käse Händler Verbandes (AKHV). Oberstes Organ der Sortenorganisation ist die Gesellschafterversammlung mit insgesamt 141 Mitgliedern.

Kommentare (2)

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  • P. Forrer | 01.05.2022
    Dürfte bei manchen eng werden mit der Raus-Pflicht und den entsprechenden Anpassungen zur minimalen TS-Aufnahme.
    Aber persönlich gefällt mir das Verbot von Soja aus Russland und Übersee am Besten, nachdem Bio Suisse nun den Import aus Übersee frei gegeben hat, weil es sonst Mangelware ist.
    Scheint sich hier jeder selber verwirklichen zu wollen.
  • Ex - Milchproduzent | 30.04.2022
    Und schon wieder eine Pflicht mehr....
    Wenns nicht vom Bundesamt gegen Landwirtschsft kommt, kommts von der Sortenorganisation.

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