Mit Unterstützung der Schweizer Berghilfe konnte Mathias Koch einen Käserei-Neubau realisieren. Die von ihm produzierten Frischkäsekugeln finden immer mehr Liebhaber. Auch die Fluggesellschaft Swiss kam auf den Geschmack.
Seit März und bis Anfang Juni serviert die Fluggesellschaft Swiss auf Langstreckenflügen sowie ausgewählten Europaflügen diverse Appenzeller Spezialitäten. Besonders die Passagiere der First Class erleben feinste kulinarische Genüsse. Zu diesen Leckerbissen gehört auch der Ziegenkäse von Mathias Koch.
Er produziert gemeinsam mit seinem fünfköpfigen Team die feinen kleinen Frischkäsekugeln in seiner Käserei in Gonten AI. Mit diesem speziellen Nischenprodukt leistet Mathias Koch ausserdem einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Appenzeller Ziege. Schweizweit gibt es nur noch rund 1300 Tiere dieser Rasse, die meisten davon im Appenzellerland.
2011 Käserei eingeweiht
Vor 14 Jahren hat Mathias Koch den Betrieb von seinem Vater übernommen, der bereits vor 40 Jahren mit der Produktion von Ziegenmilchspezialitäten begann. Doch so richtig durchstarten konnten Mathias Koch und sein Team erst im Jahr 2011. Damals wurde endlich die neue Käserei eingeweiht, die dringend nötig war, um den Fortbestand zu sichern. «Seither haben wir endlich genügend Platz, um unsere Produktevielfalt zu vergrössern», betont Mathias Koch.
Während früher 210000 Liter Ziegenmilch pro Jahr im Betrieb verarbeitet wurden, sind es inzwischen rund 300'000 Liter. Dass die neue Käserei überhaupt realisiert werden konnte, verdankt Koch unter anderem auch der finanziellen Unterstützung der Schweizer Berghilfe.
Von Grossverteiler bis zu Spezialitätengeschäft
Mathias Koch tüftelt gerne an neuen Produkten. Seine Leckerbissen kommen gut an und sind inzwischen bei Grossverteilern genauso zu finden wie in Spezialitätenläden. Nun haben die einen Zentimeter grossen, in Öl eingelegten Frischkäsekugeln von Koch buchstäblich einen Höhenflug hingelegt: Swiss nahm die Spezialität im Rahmen ihres Konzepts «Swiss Taste of Switzerland» mit der Gastköchin Silvia Manser aus dem Kanton Appenzell auf.
Mitverantwortlich für diesen Erfolg ist Jürg Wartmann, Geschäftsführer des Zürcher Spezialitätengeschäfts «Chäs Vreneli». Wartmann stellt für Swiss regelmässig ausgewählte kulinarische Produkte zusammen. «Als ich diese originelle Appenzeller Käsespezialität zum ersten Mal kostete, war ich sofort begeistert», sagt Wartmann.
Strenge Kriterien
Als er für Swiss die Appenzeller Käseplatte zusammenstellen durfte, war klar, dass die Appenzeller Kugeln dazugehören sollten. Doch nur, weil etwas besonders gut schmeckt, landet es noch lange nicht auf der Menükarte von Swiss. Die Kriterien sind streng: «Die Platten müssen in die Trolleys passen, dürfen somit eine gewisse Höhe nicht überschreiten», erklärt der Swiss-Lieferant.
«Ich habe dies mit Mathias Koch besprochen, und er hat extra spezielle Becher herstellen lassen, die den Anforderungen der Airline entsprechen.» Gleichzeitig erfüllen diese Behälter auch die strengen hygienischen Vorschriften, jeweils fünf Kugeln können so sauber verpackt werden.
Käse kommt an
Die von Silvia Manser kreierten Menüs und die Spezialitäten aus dem Appenzellerland kämen bei den Passagieren sehr gut an, sagt Benedict Fanconi, Manager Inflight Development Intercontinental bei der Swiss. Den maximal acht First-Class-Passagieren wird ein exklusives Gault-Millau-Menü serviert, zu welchem auch eine Auswahl an Appenzeller Käsen gehört, die auf einer Platte präsentiert wird.
Die Appenzeller Frischkäsekugeln werden nun sozusagen weltweit bekannt, was für Mathias Koch aber kein Grund ist abzuheben: «Zurzeit ist Export kein Thema, der Schweizer Markt bietet noch genügend Möglichkeiten zum Expandieren.»