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Arktis: Umweltgifte setzen Eismöwe arg zu

Die norwegische Arktis ist ein Sammelbecken für viele Schadstoffe, die ins Meer gelangen. Einige lagern sich im Gewebe dort lebender Tiere ab - für Eismöwen kann das tödlich sein.

sda/dpa |

 

 

Die norwegische Arktis ist ein Sammelbecken für viele Schadstoffe, die ins Meer gelangen. Einige lagern sich im Gewebe dort lebender Tiere ab - für Eismöwen kann das tödlich sein.

Bei besonders belasteten Vögeln sinke die Überlebensrate, berichten norwegische Wissenschaftler über Eismöwen auf der Bäreninsel in der Barentssee. Vor allem weibliche Eismöwen seien gefährdet, schreiben sie in den «Proceedings B» der britischen Royal Society. 

Sinkende Überlebenswahrscheinlichkeit

Die genauen Mechanismen und die Auswirkungen auf die Population seien allerdings noch nicht gut verstanden. Kjell Einar Erikstad vom Norwegian Institute for Nature Research in Tromso im Norden Norwegens und seine Mitarbeiter hatten im Jahr 1997 insgesamt 111 ausgewachsene Eismöwen (Larus hyperboreus) beringt. 

Sie entnahmen den Tieren eine Blutprobe und ermittelten, wie stark sie mit chlororganischen Verbindungen belastet waren. In den folgenden sieben Jahren prüften die Forscher, wie viele der Vögel noch lebten. Sie stellten fest, dass die Überlebenswahrscheinlichkeit bei sehr stark belasteten Tieren sank. 

Population erheblich geschrumpft 

Chlororganische Verbindungen sind in vielen Produkten der chemischen Industrie enthalten, etwa in Pestiziden, Holzschutzmitteln und vielen Kunststoffen. Sie werden wie auch andere Schadstoffe von Meeresströmungen oder grossen Eismassen in die Arktis transportiert. 

Bei Seevögeln und anderen Tieren vor allem auf den oberen Stufen der Nahrungskette sammeln sich diese Schadstoffe im Körper an. Zählungen in der Region haben ergeben, dass die Eismöwen-Population der Bäreninsel zwischen 1987 und 2010 erheblich geschrumpft ist - um etwa acht Prozent pro Jahr, heisst es in der Studie. Bei Weibchen wirkten sich schon geringere  Schadstoffkonzentrationen als bei Männchen negativ aus. Möglicherweise riefen die Substanzen über das geschlechtsspezifische Hormonsystem unterschiedliche Reaktionen hervor, schreiben die Forscher.  

Teilweise erstaunliche Überlebensrate 

Denkbar sei, dass männliche Eismöwen bei hoher Schadstoffbelastung die Fortpflanzung einstellten und sich mehr um das eigene Überleben kümmerten. Gering belastete Eismöwen hatten gemäss der Untersuchung erstaunlicherweise eine besonders hohe Überlebenschance. Sie lag sogar höher als in anderen Eismöwen-Populationen.  

Warum das so ist, können die Forscher nicht sicher erklären. Möglicherweise sterben infolge der Schadstoff-Belastung in erster Linie die empfindlicheren Tiere, so dass über die Jahrzehnte eine Population mit besonders starken und wenig empfindlichen Tiere entstehe, vermuten die Forscher.

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