Im Jahr 2023 hat die nationale Blindgängermeldezentrale 1122 Meldungen registriert, was zur Beseitigung von 3537 Objekten führte. «Davon waren knapp 8 Prozent oder 280 Objekte tatsächlich Blindgänger», teilt die Schweizer Armee mit. 28 Prozent (995 Objekte) wurden als Fundmunition und 64 Prozent (2262 Objekte) als Munitionsschrott identifiziert.
Spitzenwert übertroffen
Der ansteigende Trend setzte sich auch 2023 fort und der Spitzenwert von 2020 wurde um 121 Meldungen überschritten. Gründe hierfür waren laut Armee vermehrte Freizeitaktivitäten im Gelände und eine steigende Sensibilisierung im Umgang mit Blindgängern.
87 Prozent der Meldungen gingen von Zivilpersonen aus, was der grossen Mehrheit entsprach, während drei Prozent von der Truppe und zehn Prozent von der Polizei gemeldet wurden. Die meisten Meldungen kamen aus den Kantonen Bern (215), Graubünden (208), Wallis (158) und St. Gallen (111).
Funde werden mit bis zu 100 Franken belohnt
In ihrer Mitteilung betont die Armee, dass Blindgänger niemals berührt werden sollten. Wer mögliche Munitionsreste entdecke, solle die Fundstelle gut sichtbar markieren und die Polizei über den Notruf alarmieren. «Eine noch einfachere Möglichkeit bietet die Blindgänger-App, die für iPhone und Android-Geräte kostenlos in den gängigen App-Stores unter dem Namen «Blindgänger» heruntergeladen werden kann», schreibt die Armee.
Für das Auffinden eines Blindgängers werden Prämien von bis zu 100 Franken ausbezahlt, heisst es weiter. Im Jahr 2023 wurden hierfür 4800 Franken ausbezahlt.
Drei Räumaktionen durchgeführt
Der Hauptauftrag des Kommandos für Kampfmittelbeseitigung und Minenräumung (Kamir) besteht in der Abwehr von Bedrohungen durch Kampfmittel im Interesse der Armee, der Bevölkerung sowie im internationalen Kontext für die Schweiz. Neben der Bearbeitung von Blindgängermeldungen werden regelmässig Aufräumaktionen auf Schiessplätzen und in Zielgebieten der Armee durchgeführt. Im vergangenen Jahr wurden bei drei Räumungsaktionen 29 Tonnen Munitionsschrott und 29 Blindgänger beseitigt, was dem Vorjahreswert entspricht.


