Auch die Armee braucht Traktoren. Nun hat sie neue Modelle auf dem Waffenplatz Thun begrüsst.
Die Beschaffungsstelle der Schweizer Armee, kurz armasuisse, verfügt über zahlreiche Traktoren, die 15-, 20-, 30-jährig oder noch älter sind. «Diese ersetzen wir jetzt alle auf einmal», ist von Renate Schärz, Projektleiterin bei armasuisse und Automobilingenieurin, zu erfahren.
13 Traktoren
Insgesamt handelt es sich um 13 New-Holland-Traktoren, welche bis Ende 2021 an verschiedene Waffenplätze und Armeestandorte ausgeliefert werden. Bereits geliefert wurde nach Bremgarten, Frauenfeld und Herisau.
Die Übergabe von zwei Traktoren fand wegen Corona Mitte Dezember in einem kleinen Rahmen auf der Wittaumatt respektive in einem dort gelegenen Schiesstunnel auf dem Waffenplatz statt. Bis Ende 2021 sollen alle 13 Traktoren ausgeliefert sein.

Barbara Schwarzwald
15 Interessenten
Es habe eine Ausschreibung gegeben, sagt von Bernhard Läubli, Vertriebsleiter vom New Holland Center Schweiz, gegenüber «Schweizer Bauer». Die Eingabe durch Bucher Landtechnik erfolgte im November 2018 – während der Agrama in Bern, erinnert er sich. Verschiedene Anbieter hätten sich in der Folge bei armasuisse gemeldet, lässt Renate Schärz wissen. Das Auswahlverfahren erfolgte in zwei Schritten.
In der ersten Phase beteiligten sich 15 Interessenten. Drei Offerten wurden einer genaueren Prüfung unterzogen. «Schlussendlich haben wir Bucher Landtechnik als Lieferant gewählt», so die Projektverantwortliche. Die Studer AG in Lyssach BE ist für die Wartung der insgesamt 13 Traktoren zuständig. «Im Nachhinein können wir sagen: Es macht eifach Fröid!», fasst Läubli zusammen und ergänzt, dass mit armasuisse damals ein Rahmenvertrag habe abgeschlossen werden können – bis ins Jahr 2025. Gut möglich, dass bis dahin noch die eine oder andere zusätzliche Anschaffung erfolgen wird.

Barbara Schwarzwald
120 PS
Der Traktor New Holland T5. AutoCommand ist ein stufenloser Traktor mit 100 bis 130 PS und erst seit zwei Jahren auf dem Markt. «Für die Schweizer Armee durften wir den T5 AutoCommand mit einer Leistung von 120 PS liefern», lässt Läubli wissen. Beim Motor handelt es sich um einen FPT 4,5 Liter.
Als Vorteile werden der aktive Stillstand (das Fahrzeug wird immer automatisch durch das Getriebe abgebremst ohne Einwirkung der Bremsen), das intelligente Anhängerbremssystem (durch die Streckbremse werden die stärkeren Anhänger gebremst, das Fahrzeug wird nicht überstossen), die Ökonomie (die moderne Motorensteuerung zusammen mit der Getriebesteuerung optimiert den Verbrauch) sowie die Geschwindigkeiten (stufenlos zwischen 0,02 km/h bis 40 km/h ohne Einschränkung) angegeben. Die neuste Motorentechnologie erwähnt Läubli im Besonderen. Die Motoren von FPT für Iveco und New Holland werden in der Schweiz entwickelt – in Arbon, im ehemaligen Saurer-Werk.
Mit Rückfahreinrichtung
Einer der zwei T5-Traktoren auf dem Waffenplatz in Thun muss einen Schiessbock von 80 Tonnen durch einen Schiesstunnel ziehen. Auch kann das Fahrzeug darin nicht wenden. Deshalb waren ein Drehsitz und die Rückfahreinrichtung auf dem T5 als Ausstattungskriterien unabdingbar.
Die Böschungsmäher mit einer Auslege von 7,5 Metern sind für den T5 etwas herausfordernd, sagt Läubli. Im Einsatz sei das aber kein Problem, da die Leute nicht zuletzt auch gut geschult werden.

Barbara Schwarzwald



Alle schreien immer laut: "Sparen!". Spart der Bund und handelt nachvollziehbar und marktwirtschaftlich ist's dann auch nicht recht...
m. vontobel