Die diesjährigen Witterungsbedingungen waren für die Regionen des Berner Weins zwar trocken, aber gut. Das zeigte sich an der sehr frühen «Läset» und an den überdurchschnittlichen Erträgen. Dies geht aus der Mitteilung der Umweltdirektion (WEU) des Kantons Bern hervor.
Drittgrössten Ernte der letzten zehn Jahre
Das Jahr 2023 wartete mit der drittgrössten Ernte der letzten zehn Jahre auf: im Kanton Bern wurde auf einer Rebfläche von 251 Hektaren heuer rund 1923 Tonnen Trauben geerntet. Das sind 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr und 18 Prozent mehr als im zehnjährigen Mittel. Der grösste Teil der Trauben (1743 Tonnen) wurde in der Region Bielersee geerntet. Am Thunersee waren es 132 Tonnen und 48 Tonnen im übrigen Kantonsgebiet. Die Zahlen sind dem Bericht Weinlesekontrolle 2023 entnommen.
Letztlich doch noch genügend Niederschläge
Wie schon das letzte Weinjahr war auch 2023 geprägt durch eine Weinbau-freundliche Witterung: hohe Durchschnittstemperaturen, viele Sonnentage und letztlich doch noch genügend Niederschläge zum richtigen Zeitpunkt.
Das Traubengut blieb bis zur Ernte sehr gesund. Pilzkrankheiten und die Kirschessigfliege hatten wegen der Trockenheit nicht das Potenzial für Schäden. Auch praktisch keine Hagelschäden waren zu verzeichnen. Erinnert sei hier an das Jahr 2021, wo es gerade einmal eine halbe Ernte gab (974 Tonnen). Geschuldet war dies dem Frost, allerlei Krankheiten und dem schlechtem Wetter während der Befruchtung der Blüten.
Es ist also klar, dass die Traubenproduktion ein Naturprodukt bleibt, das wie viele andere Kulturen stark vom Wetter abhängig ist.
Der Kanton Bern kellert selbst ein
Die 251 Hektaren Reben im Kanton Bern werden von 157 Bewirtschaftern und Bewirtschafterinnen gepflegt. Im Gegensatz zu anderen Kantonen gibt es im Kanton Bern noch viele Betriebe, die ihre Reben selbst bewirtschaften und die Ernte in den eigenen Kellern zu Wein verarbeiten: 71 der insgesamt 157 Rebbauern und Rebbäuerinnen sind noch so genannte Selbsteinkellerer.
