88 Millionen für 15 regionale Projekte

Projekte zur regionalen Entwicklung (PRE) sind anspruchsvoll in der Erarbeitung. Mit ihnen können aber hohe A-fonds-perdu-Beiträge ausgelöst werden. Für 15 PRE wurden bislang knapp 88 Mio. Fr. öffentliche Mittel genehmigt.

Daniel Salzmann |

Projekte zur regionalen Entwicklung (PRE) sind anspruchsvoll in der Erarbeitung. Mit ihnen können aber hohe A-fonds-perdu-Beiträge ausgelöst werden. Für 15 PRE wurden bislang knapp 88 Mio. Fr. öffentliche Mittel genehmigt.

Seit dem 1. Januar 2007 können gemeinschaftliche Projekte zur regionalen Entwicklung (PRE) mit Beiträgen unterstützt werden, sofern die Landwirtschaft vorwiegend beteiligt ist. Alt-Nationalrätin Hildegard Fässler (SP, SG) hatte dieses Förderinstrument im Jahr 2002 in der Wirtschaftskommission vorgeschlagen.

Vom Wein bis zur Suone

Das Interesse ist schweizweit gross: Über 100 Projektskizzen mit Ausrichtung auf ein PRE gingen beim Bund ein. Für 15 Projekte genehmigten Bund und Kantone über mehrjährige Vereinbarungen bislang A-fonds-perdu-Beiträge im Umfang von knapp 88 Mio. Fr. Davon wurden laut dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) gut 38 Mio. Fr. bereits ausbezahlt.

Die Vielfalt der PRE ist riesig. Unterstützt werden beispielsweise die Renovation und die Erweiterung der Bergtrotte im Weindorf Osterfingen SH und der Bau neuer Gewächshäuser für den Gemüsebau im Kanton Genf, aber auch die Sanierung des Suonennetzes rund um Leuk VS. Insgesamt knapp 18 Mio. Fr. Beiträge wurden genehmigt für den Ausbau von agrotouristischen Angeboten auf zahlreichen Landwirtschaftsbetrieben. Das Fasstastische Hotel in Trasadingen SH etwa ist mit dem Gewinn des Agropreises 2012 schweizweit bekannt geworden.

Nach wie vor neue PRE

Laut Gustav Munz, der im BLW die PRE betreut, sind derzeit 14 Projekte in der Umsetzungsphase. «Der ganz grosse Boom ist momentan vielleicht vorbei», sagt er. Und doch entstehen neue Projekte,  etwa im Emmental. 32 Betriebe möchten hier mehr Gäste bewirten und den Betriebszweig Agrotourismus ausbauen. 

Migros konnte PRE-Käserei pachten

Im vergangenen Juni erfolgte der Spatenstich zum Bau der neuen Milchmanufaktur Einsiedeln SZ. Diese ist nur eines von mehreren Milchverarbeitungsprojekten, für die total 17 Mio. Fr. Beiträge gesprochen wurden. Die Umsetzung ist dabei anspruchsvoll. Die Urnäscher Milchspezialitäten AG kämpfte lange mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Die Sennaria Surselva, die 2,7 Mio. Fr. à fonds perdu erhalten hatte, kam nach dem Beinahekonkurs unter die Fittiche der Migros. Die zur Mifroma gehörende Bergsenn AG pachtete per 1. Oktober 2013 die Sennaria für 16 Jahre. Fromarte-Direktor Jacques Gygax sagt zur Milchverarbeitung im Rahmen von PRE: «Neue Käsereien laufen auf eine Verdrängung im Inland hinaus, besonders bei den ‹freien Sorten› und den regionalen Spezialitäten.» Die neuen Wettbewerbsverzerrungen, die durch die A-fonds-perdu-Beiträge entstehen können, sieht er als problematisch an. sal

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