Dieses Jahr wird ganz Europa von einer schweren Gelbrostepidemie auf Weizen und Triticale heimgesucht. Die Forschungsanstalt Agroscope untersucht zurzeit die Virulenzen der Stämme des Krankheitserregers.
In diesem Jahr sei ein besonders virulenter Gelbrost-Stamm angekommen in der Schweiz. Zusammen mit der immer wiederkehrenden feucht-kühlen Witterung und der starken Bise verbreite sich der neue Erreger sehr gut und befalle die Schweizer Weizen- und Triticalebestände, teilt die Forschungsanstalt Agroscope mit.
Obwohl hierzulande keine extrem anfälligen Sorten angebaut würden, seien mehrere sehr starke Befälle beobachtet worden. Eine Analyse zeige, dass es sich um eine neue Virulenz-Kombination auf Sorten handelt, welche auf der empfohlenen Sortenliste von Swiss Granum 2014 noch als resistent gelten würden.
Agroscope untersucht derzeit die Virulenzen der Gelbrost-Stämme und bewertet die Resistenzen der in- und ausländischen Weizen- und Triticalesorten. Empfehlungen sollen so schnell wie möglich abgegeben werden.
Der Gelbrost tritt erstmals seit 14 Jahren wieder flächendeckend auf. Das hat gravierende Folgen. Markus Hochstrasser von der Fachstelle Pflanzenschutz des Kantons Zürich sagte gegenüber "Schweizer Bauer" Anfang Juni: «Weizen, der schon die Blätter verliert, wird wohl massiv weniger Ertrag bringen.» Er rechnet mit Einbussen bis zu 50 Prozent oder mehr, wenn auch die Ähre befallen wird.