Vor einer Woche verwüstete ein verheerendes Unwetter grosse Teile der Gemeinde Schangnau BE. Heimgesucht von der Naturgewalt wurde aber auch die Marbacher Alp Gärtlen, die sich auf 1439 Meter über Meer unterhalb der Schrattenfluh befindet.
Der grösste Teil der 64 Hektaren Weideland ist mit Geröll und Schutt übersät. An vielen Orten klaffen Löcher mit einer Tiefe von sieben Metern und mehr. Normalerweise werden hier 84 Rinder gesömmert. „Doch einige Besitzer haben ihre Tiere bereits abgeholt“, erklärt Thomas Stadelmann gegenüber schweizerbauer.ch. Der 32-Jährige verbringt bereits die siebte Saison auf der Alp, die seit vielen Jahren in Familienbesitz ist. Bereits zum dritten Mal begleitet seine Freundin Karin Unternährer ihn mit auf der Alp.
„So etwas haben wir noch nie erlebt“, sagt Vater Sepp Stadelmann, der als Betriebsmechaniker tätigt ist. Der 57-Jährige liess sich von seinem Arbeitgeber freistellen und hilft bei den Aufräumarbeiten mit. Unterstützung erhält die Familie auch von Verwandten, zudem sind seit Tagen Zivilschützer im Einsatz. Eine Gruppe repariert und erneuert derzeit die kilometerlangen Zäune.
Andere räumen mit schweren Baggern das Land frei und türmen die Steine zu mannshohen Türmen. „Wir wissen noch nicht, wohin wir den ganzen Schutt bringen sollen“, sagt der gelernte Schreiner und Bauer, Thomas Stadelmann. Der Schutt ist aber bei weitem nicht die einzige Sorge, die die Familie Stadelmann-Lötscher belastet. Es gilt, Strassen wieder fahrbar zu machen und die Weiden zu säubern.