Apfelschorf: Forscher suchen Resistenzgene

Apfelschorf ist die wichtigste Pilzkrankheit bei Äpfeln. Sorten mit natürlichen Resistenzgenen stossen aber immer öfter an ihre Grenzen. Agroscope hat deshalb die internationale Initiative Vinquest gegründet.

Apfelschorf ist die wichtigste Pilzkrankheit bei Äpfeln. Sorten mit natürlichen Resistenzgenen stossen aber immer öfter an ihre Grenzen. Agroscope hat deshalb die internationale Initiative Vinquest gegründet.

Neue Apfelsorten sollen gegen Krankheiten wie Apfelschorf, Mehltau und Feuerbrand robust sein. Mehr als 15 natürliche Resistenzgene gegen Apfelschorf sind bekannt. Sie können für die Züchtung von neuen Sorten genutzt werden. Bedauerlicherweise stossen einige davon an ihre Grenzen, denn die Pilze haben sich daran angepasst. Entscheidend ist die Information, ob und in welchen Regionen ein Resistenzgen noch wirksam ist. Denn so können Apfelzüchter zur Entwicklung neuer Sor-ten die noch wirksamen Resistenzgene auswählen.

Netz von Fangpflanzen

Doch die Suche nach diesen Informationen ist aufwändig, und die erhaltenen Resultate sind selten aktuell, weil kein flächendeckendes Schorf-Monitoring besteht. Agroscope hat deshalb Vinquest lanciert, um diese Informationen zu bündeln und aktuell zu halten. Wie die Forschungsanstalt schreibt, pflanzen die Vinquest-Partner an ihren jeweiligen Standorten alle das gleiche Set von so genannten Fangpflanzen an, die unterschiedliche Apfelschorf-Resistenzgene tragen.

Der Trick dabei: Wird auf einer Fangpflanze eindeutig Schorf gefunden, ist in diesem Jahr und an jenem Standort das spezifische Resistenzgen nicht mehr wirksam. Diese Daten fliessen bei Agroscope zusammen, wo sie nach einer Qualitätskontrolle veröffentlicht gestellt werden.

Zwei Gene noch wirksam

Während der ersten fünf Jahre machten 34 Partner in 17 Ländern mit. Neben vielen EU-Staaten waren auch Indien, Kanada, Südafrika oder Russland mit dabei. Schweizer Partner der Initiative sind Agroscope, das FiBL und PomaCulta. Aus den bis jetzt gesammelten Resultaten konnten zwei Resistenzgene gefunden werden, die überall noch wirksam sind: Rvi11 (Vbj) aus dem Wildapfel Malus baccata jackii und Rvi15 (Vr2) aus der Selektion GMAL2473.

Andere Resistenzgene scheinen auch noch für die Züchtung interessant zu sein, da sie ihre Wirksamkeit nur an wenigen Standorten und/oder in gewissen Jahren verloren haben. Kombinationen von Resistenzgenen der oben genannten zwei Typen eignen sich am besten für die Züchtung von neuen Apfelsorten mit dauerhafter Apfelschorf-Resistenz. Sie werden ins Agroscope-Apfelzüchtungsprogramm einbezogen.

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