Argentiniens Rindfleischexport schwächelt im laufenden Jahr, nachdem er 2024 noch kräftig zugelegt hatte. Laut aktuell vorgelegten Zahlen des Konsortiums der argentinischen Fleischexporteure (ABC) verkaufte das südamerikanische Land im ersten Quartal 2025 insgesamt 142'500 Tonnen gekühltes, gefrorenes und verarbeitetes Rindfleisch ohne Knochen auf dem Weltmarkt.
Das waren 28 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz sank um knapp 8 % auf umgerechnet 612 Mio. Euro (rund 607 Mio. Franken).
Schwacher März
Insbesondere im März liefen die Geschäfte schlecht. Wie ABC mitteilte, blieb der argentinische Rindfleischexport in diesem Monat mengenmässig um 26 % und umsatzmässig um ein Fünftel hinter den Vergleichszahlen aus März 2024 zurück.
Im Kalenderjahr 2024 war die Ausfuhrmenge laut der Statistik des Konsortiums noch um 12 % auf insgesamt 758'685 Tonnen entbeintes Rindfleisch gestiegen. Das Geschäft verlor jedoch bereits Ende 2024 an Tempo. Der Dezember war gemäss dem ABC der erste Monat seit Langem, in dem weniger exportiert wurde als im entsprechenden Vorjahresmonat.
Ursachen für den Exportrückgang
Als einen Grund für den seither verzeichneten Exportrückgang nannte der Präsident der argentinischen Kammer der rindfleischverarbeitenden Wirtschaft (CICCRA), Miguel Schiariti, gegenüber heimischen Medien eine deutlich gesunkene Nachfrage aus China, dem mit Abstand wichtigsten Abnehmer.
Daneben habe die argentinische Währungspolitik dafür gesorgt, dass Unternehmen in Erwartung bevorstehender Wechselkurskorrekturen Geschäfte verschoben hätten.
Auswirkungen neuer US-Zölle
Die wachsende Unsicherheit im Geschäft mit den USA, die 2024 nach China, Israel, Deutschland und Chile der fünftwichtigste Abnehmer von argentinischem Rindfleisch waren, dürfte sich im ersten Quartal 2025 noch vergleichsweise gering ausgewirkt haben.
US-Präsident Donald Trump hatte seine neuen Zölle erst Anfang April offiziell verkündet. US-Landwirtschaftsministerin Brooke Rollins erklärte Mitte April gegenüber der Presse, dass die USA künftig kein Rindfleisch mehr aus Argentinien einführen wollten. Stattdessen solle die US-Produktion ausgebaut werden.
