Der Landwirt Christian Kaufmann fand eine Alternative, um Bäume ins Kulturland zu integrieren: Agroforst.
Im Baselbieter Dialekt nennt man sie auch Aspen. Man trifft sie entlang von Bachläufen und im Wald – und neuerdings auch auf bestem Ackerland. «Die Aspe passt gut zu unserem Flurnamen», findet Christian Kaufmann. Im April setzte der Landwirt auf dem Asphof in Buus 51 Espen. Die Kultur mit zwei Baumreihen im Abstand von 27 Metern nennt sich Agroforst.«Die Idee habe ich aus Deutschland», erzählt Kaufmann. In den letzten Jahren reduzierte er seinen Bestand an Hochstamm-Obstbäumen kontinuierlich. Pflege und Ernte lohnten sich kaum mehr. «Jedes Mal, wenn ich einen Baum fällte, tat mir das weh.» Er suchte nach einer neuen Möglichkeit, Bäume ins Kulturland zu integrieren.
Gute Erfolgschancen
Deshalb hat sich Kaufmann für die Energieholzproduktion entschieden. Der traditionelle Hochstammobstbau werde weiter abnehmen, ist auch Pascal Simon, Landwirtschaftliches Zentrum Ebenrain (LZE) in Sissach, überzeugt. Er schätzt Kaufmanns Eigeninitiative. Die Erfolgschancen seien bedeutend grösser, als wenn dem Buusner Landwirt die Idee aufgedrängt worden wäre.
Der beschränkten finanziellen Mittel wegen subventioniert das LZE Agroforst-Plantagen allerdings nicht im grossen Stil. «Nur im Sinne von Ausnahmen», sagt Simon. Kaufmann erhält 30 Franken pro Baum und Jahr als Entschädigung für den Mehraufwand bei der Bewirtschaftung. Im Gegenzug muss er pro Baum eine Are ökologische Ausgleichsfläche ausweisen.
Auf die Kritik seiner Berufskollegen, Waldbäume gehörten nicht ins Kulturland, reagiert Kaufmann gelassen. Obstbäume würden oft nur wegen der Subventionen gepflanzt und alsdann kaum gepflegt. Für das Landschaftsbild ist ein Hochstammbaum ein Hochstammbaum, sagt auch Pascal Simon. «Unabhängig davon, ob er Früchte trägt.»
Nach Süden ausgerichtet
Die beiden Baumreihen sind von Norden nach Süden ausgerichtet, um den Schattenwurf auf die Unterkultur gleichmässig zu verteilen. Später wird Kaufmann die Bäume auf eine Höhe von sieben bis neun Metern ausasten. Das ermöglicht ihm die maschinelle Bewirtschaftung des Bodens zwischen den Baumreihen.
Mit dem Pflug fährt Kaufmann bis auf anderthalb Meter an die Bäume heran. «Tiefe Wurzeln verbessern die Speicherfähigkeit des Bodens», erklärt Kaufmann. Gleichzeitig reduziert sich die Konkurrenz um Licht, Wasser und Nährstoffe. Erst nach 15 bis 20 Jahren wird der Schattenwurf den Ackerbau einschränken.