Auch hier ist die Tierhaltung in Dauerkritik

AgE |

Ähnlich wie in der Schweiz wird auch in Deutschland die Landwirtschaft ins Visier genommen. Ungeachtet der anhaltenden Corona-Pandemie ist die Agrar- und Ernährungsbranche auch im Jahr 2021 in den Medien vielfach mit kritischen Artikeln überzogen worden. 

Eine in der vergangenen Woche veröffentlichte Auswertung der auf Issue-, Risiko- und Krisenmanagement spezialisierten Beratung AFC Risk&Crisis Consult zeigt, dass Missstände in der Tierhaltung, soziale und Umweltauswirkungen der Lebensmittelproduktion und Landwirtschaft sowie die Kennzeichnung von Lebensmitteln dabei von besonderem öffentlichen Interesse waren.

1’191 kritische Veröffentlichungen

In der Analyse «AFC-Issue-Monitor Report 2022 - Kritische Themen und Trends in der Agrar- und
Ernährungsbranche» wurden im vorigen Kalenderjahr insgesamt 1’191 kritische Veröffentlichungen erfasst. Unter Schlagzeilen wie «Massentierhaltung beschleunigt Pandemien», «Der grausame Alltag der Kühe und Kälber» und «Eier - das Leid der Hühner und Hennen in der Eierindustrie» wurde der Auswertung zufolge im Durchschnitt drei Mal am Tag über die Branche berichtet.

Dabei waren Meldungen zum Thema Tierhaltung mit 32 % am häufigsten Teil der Berichterstattung. Darauf folgten Meldungen rund um die Themen Umweltauswirkungen der Landwirtschaft, Lebensmittelkennzeichnung, Politische Diskussionen sowie Rückstände und Kontaminationen. Auf diese fünf Themen entfielen mehr als die Hälfte der erfassten Meldungen, nämlich 657.

Auffällig ist laut AFC Risk & Crisis Consult, dass 2021 die Anzahl an Meldungen zu den Themen «Umweltauswirkungen der Landwirtschaft» und «Politische Diskussionen» vermehrt im Fokus standen. Im Vordergrund standen bei Ersterem vor allem Debatten um Entwaldung für Futtermittel, über den Fleischkonsum in der EU sowie den CO2-Ausstoss der Landwirtschaft. 

Fleischbranche am meisten in Kritik

Politisch diskutiert wurde dem Beratungsunternehmen zufolge insbesondere die Entwicklung rund um das Lieferkettengesetz. Mit 643 Meldungen war 2021 die Fleischbranche erneut der am häufigsten adressierte Sektor.

Auch die Branchen Milch und Milchprodukte mit 372, Obst- und Gemüseprodukte mit 283 sowie Mühlen- und Stärkeprodukte mit 245 sahen sich vergleichsweise häufig mit Kritik konfrontiert. Von kritischer Berichterstattung betroffen war 2021 jede der Teilbranchen der Agrar- und Ernährungswirtschaft.

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