Auch in der Schweiz sichern Kamele Existenzen

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2024 zum Internationalen Jahr der Kameliden erklärt. Es soll die Bedeutung hervorheben, welche diese Tiergattung für den Lebensunterhalt von Millionen Haushalten in über 90 Ländern haben. Auch in der Schweiz dienen «Kamele» als Existenzgrundlage. 

ome |

Kameliden haben eine starke kulturelle Bedeutung, vor allem für ländliche und indigene Gemeinschaften auf der ganzen Welt. Zu der Familie der Kamele gehören dabei neben den Kamelen auch Alpakas, Trampeltiere, Dromedare, Guanakos, Lamas oder Vicuñas.

Sie alle tragen zur Ernährungssicherheit und zum Wirtschaftswachstum zahlreicher Regionen bei, heisst es auf der Internetseite der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Das Jahr 2024 hat die UNO zum Internationalen Jahr der Kameliden erklärt. Dass diese Tiere auch in der Schweiz eine gewisse Bedeutung bekommen haben zeigt allein die Präsenz des Vereins «Neuweltkameliden Schweiz» .

Entscheidend für ländliche Bevölkerung

Weltweit gibt es unterschiedliche Tierarten, die zur Säugetierfamilie der Kamele zählen. Sie leben in Wüsten und in Hochländern, an Flussläufen und auf Alpen. Sie liefern Milch, Fleisch, Fasern, organischen Dünger und versorgen damit eine meist ländliche Bevölkerung. Für diese spielen die Kameliden oft eine entscheidende Rolle. Denn die Kameliden dienen nicht nur als Versorger, sondern tragen auch Lasten und transportieren Menschen.

Kameliden würden eine wichtige Rolle bei der Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung spielen, heisst es auf der Seite der FAO weiter. Sie würden helfen den Hunger zu bekämpfen, die Armut zu beseitigen, die Rolle der Frau zu stärken und die nachhaltige Nutzung terrestrischer Ökosysteme zu fördern.

Kameliden gedeihen dort, wo andere Nutztierarten nicht überleben können. Ein klassisches Bild, das einem hier in den Sinn kommt, sind die Karawanen in der Wüste, mit den «Wüstenschiffen», wie die Kamele auch genannt werden.

Ungenutztes Potenzial 

Aber es gibt Kameliden auch in den halbtrockenen Gebieten Afrikas und Asiens und im südamerikanischen Andenhochland. Hier denkt man vor allem zuerst an die Lamas, die auch zur Familie der Kamele gehören. Das Internationale Jahr der Kameliden böte eine einzigartige Gelegenheit, das Bewusstsein für die Rolle der Kameliden bei der Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel zu schärfen, schreibt die FAO weiter - insbesondere in Gebirgsregionen sowie in Trocken- und Halbtrockengebieten.

Auch dürfe deren Schlüsselrolle für die Identität und Kultur lokaler Gemeinschaften nicht vergessen werden. Es wäre vermutlich so, wie wenn man der Schweiz die Kühe wegnehmen würde.

Dieses Jahr soll deshalb auch das Bewusstsein für das ungenutzte Potenzial von Kameliden schärfen und zu verstärkten Investitionen in den Kamelidensektor aufrufen. Forschung, Kapazitätsentwicklung und den Einsatz innovativer Verfahren und Technologien würden teils noch brach liegen. Eine stärkere Unterstützung könne die Fortschritte bei der Bekämpfung des Hungers und der Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) beschleunigen. Der Lebensunterhalt vieler Gemeinschaften auf der ganzen Welt hänge von Kamelidenprodukten und -dienstleistungen ab. Mittlerweile stützen sich auch Schweizer Bauernfamilien auf die Kamelidenprodukte ab. 

Auch in der Schweiz gibt’s Kamele

In der Schweiz gäbe es über 6'000 registrierte Alpakas, weiss «Schweiz Aktuell» zu berichten. Alpakas zählen zu den so genannten «Neuweltkamelen», weil sie aus der Neuen Welt, also aus Amerika stammen. Alpakas liefern hochwertige Wolle. Immer mehr Bäuerinnen und Bauern würden solche Tiere auf ihrem Hof halten wollen. Dabei könne ein solches Tier auch gerne einmal über 10'000 Franken kosten. «Schweiz Aktuell» besuchte im Zürcherischen Rutschwil die Familie Kyburz auf ihrem Alpaka-Hof , auf dem rund 40 dieser Kameliden leben.

Alpakas sichern Existenz

Ein anderer Bericht von SRF dokumentiert das bäuerliche Leben von Bruno und Sandra Schmocker. Sie leben mit ihrer Alpaka-Herde auf 1000 Meter über dem Meer. Dank Unterstützung durch die Schweizer Berghilfe konnten sie einen Raum für die Verarbeitung des Alpaka-Haares bauen und so ihre Existenzgrundlage sichern, wie die SRF-Sendung «mitenand» berichtet.

Bruno Schmocker ist Inhaber der Wollmanufaktur YardaYarn. Mit seiner Partnerin stellt er unter anderem Bettwaren aus 100% Schweizer Alpakahaaren her. Dafür ist viel Handarbeit notwendig.

Was sind Kamele?

Die  Kamele  (Camelidae) sind eine Säugetierfamilie aus der Ordnung der Paarhufer (Artiodactyla). Sie lassen sich in zwei Gruppen unterteilen: Die erste Gruppe bilden die Altweltkamele ( Camelus ) mit dem Dromedar oder Einhöckrigen Kamel und dem Trampeltier oder Zweihöckrigen Kamel, auch  Grosskamele  genannt. Die zweite Gruppe umfasst die Neuweltkamele (Lamini) mit den Gattungen der Lamas ( Lama ) und Vikunjas ( Vicugna ) – die höckerlosen Kleinkamele.

Kamele sind Tiere, die durch einen langen, dünnen Hals, einen kleinen Kopf und relativ langgestreckte, schlanke Beine charakterisiert sind. Hinsichtlich der Grösse gibt es aber deutliche Unterschiede zwischen den Neuweltkamelen, die ein Gewicht von 35 bis 150 Kilogramm erreichen, und den Altweltkamelen, die zwischen 300 und 700 Kilogramm schwer werden (Quelle: wikipedia). 

×

Schreibe einen Kommentar

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

You have reached the limit for comments!

Das Wetter heute in

Lesershop

Hier gehts zum Lesershop

Umfrage

Wie erledigt Ihr die Büroarbeiten?

34.8 % Täglich
18.2 % Einmal in der Woche
5.3 % Alle zwei Wochen
6.8 % Einmal im Monat
8.3 % Zweimal im Jahr
0 % Alle zwei Monate
2.3 % Alle drei Monate
24.2 % Unregelmässig

Teilnehmer insgesamt 132

Zur aktuellen Umfrage

Bekanntschaften

Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?