
Othmar und Conny schweben auf Wolke sieben.
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Viel Gefühl, etwas Chaos und der ehrliche Versuch, einander Schritt für Schritt näherzukommen. Manche Paare überraschen mit echtem Tiefgang, andere stolpern über Alltagsthemen oder Missverständnisse, und wieder andere finden trotz kurzer gemeinsamer Zeit eine beeindruckende Klarheit.
Paar mit viel Wohlwollen
Conny wagt sich zum ersten Mal in Othmars Schweinestall – und meistert das Ausmisten wie eine alte Profi-Bäuerin. Othmar ist begeistert von ihrer Furchtlosigkeit; andere haben da schon bei weit weniger Reizen kapituliert. Conny könnte sich sogar vorstellen, einmal ganz auf dem Hof zu arbeiten. Wie die Lohnzahlungen dann erfolgen – aufs Konto, bar oder in Naturalien – lassen wir mal offen.
Da die beiden sich bisher nur an Wochenenden sehen, fällt jeder Abschied schwer. Nichts zu überstürzen, ist jedoch noch schwieriger – besonders, wenn das Bauchgefühl so klar ist. Schön ist, wie offen sie voneinander lernen: Conny auf dem Traktor, Othmar an der Stricknadel. Ein Tauschhandel der charmanten Sorte. Ich sehe hier ein Paar mit viel Wohlwollen, Humor und Neugier.
Entführt zum Nichtstun
Röbi überrascht Gabi mit einem Wochenendtrip nach Grindelwald – für sie völlig ungewohnt, denn Nichtstun muss sie erst lernen. Schritt für Schritt führt er sie an sein heimliches Ziel heran: Gabi soll irgendwann einmal Salzwasser an den Füssen spüren.
Nach Champagner im Grünen folgt ein privates Alphornkonzert. Selbst versuchen dürfen sie sich auch – Gabi scheitert elegant, Röbi klingt wie ein Mann, der einfach alles kann. Und dabei verrät Gabi ein kleines Geheimnis: Er sei ein guter «Drücker»… .
Später gönnt sich Röbi eine Massage – wohlwissend, dass Gabi so etwas nie buchen würde. Doch am Ende lässt sie sich auf eine sitzende Massage ein. Hut ab, Gabi – Komfortzone erfolgreich erweitert. Ihre Dynamik wirkt gesund: Er motiviert sie, Neues zuzulassen, ohne sie zu überrollen. Sie zeigt, dass sie mehr zulassen kann, als sie denkt.
Schutzmauerabriss und Romantikfilter
Barbaras Alltag ist prall gefüllt: Stall bei Tagesanbruch, Arbeit bis spät, danach wieder Stall. Gérard fragt sich zu Recht, wo da eine Partnerschaft Platz finden soll – gibt aber nicht auf. Barbara hat einen festen Arbeitsstil und genaue Vorstellungen; zusehen, wie jemand etwas anders macht, fällt ihr schwer. Emotional hat sie sich nach früheren Enttäuschungen zusätzlich eine Schutzmauer aufgebaut. Gérard aber bleibt dran, sanft und bestimmt.
Gemeinsam vertreiben sie alte Geister mit Salbeirauch. Abends am Lagerfeuer zeigt sich, dass Barbaras Romantik sehr wohl existiert – sie ist nur naturverbunden, leise und warm. Wenn Barbara Vertrauen fasst und Gérard Grenzen lernt, könnte es funktionieren – aber der Weg ist definitiv steinig.
Vertauschte Pferde, unverwechselbare Liebe
Lucas packt überall mit an – unauffällig, aber zuverlässig. Nur die Pferdenamen bringt er durcheinander. Immerhin verwechselt er nicht Conny mit einer Stute! Gemeinsam wachsen sie in den Alltag hinein, Schritt für Schritt. Conny scheint genau die Energie zu sein, die Lucas in der Schweiz so sehr vermisst hat. Ein Paar, das weniger durch grosse Gesten als durch alltägliches Zusammenspiel überzeugt. Sehr gutes Fundament.
Zukunftskuchenpläne und neue Hosen
In der freien Natur sprechen sie darüber, wo sie sich in zehn Jahren sehen. Beatrice träumt von einem Hühnerstall und einem grossen Garten. Peach, ganz Praktiker, denkt weiter: Aus Hühnern werden Eier, aus Eiern Kuchen – und aus Kuchen vermutlich ein grösserer Hosenbund.
Beide bedauern, sich nicht früher getroffen zu haben; Kinder hätten sie sich gewünscht. Doch ihre Ruhe, ihr Humor und die tiefe Verbundenheit zeigen: Manchmal kommt die richtige Person einfach später – und trotzdem genau richtig. Da haben sich definitiv zwei gefunden– ohne Eile, ohne Übertreibung, mit viel innerer Klarheit.