«Bauer wird Studi»: Über die Zweifel

Junglandwirt Sebastian Hagenbuch vertieft sein landwirtschaftliches Wissen mittels eines Agronomiestudium in Zollikofen. Nach bestandener Lehre mussten die Latzhosen und Arbeitshandschuhe dem (Sennen-)Hemd und Laptop weichen.

Sebastian Hagenbuch |

Junglandwirt Sebastian Hagenbuch vertieft sein landwirtschaftliches Wissen mittels eines Agronomiestudium in Zollikofen. Nach bestandener Lehre mussten die Latzhosen und Arbeitshandschuhe dem (Sennen-)Hemd und Laptop weichen.

Nein, es geht hier im Folgenden nicht um Pommes Chips. Leider. Das wäre ja auch zu schön, denn relativ simpel wäre sonst der Fall: Zweifel Chips mag ich gern, vor allem die mit Paprika. Und ist die Packung einmal geöffnet, kann ich in der Regel nicht eher ruhen, als bis auch der letzte Krümel den Weg in meinen gierigen Mund gefunden hat. So weit, so gut.

Nein, es geht um die anderen, weniger knackigen Zweifel, um die Unsicherheit darüber, was richtig und was falsch ist. Sie haben mich im Leben aufgrund einer kleinen philosophischen Ader fast ebenso treu begleitet wie die Chips. Zuviel davon stösst sauer auf und ergibt in beiden Fällen Bauchweh, und über die nicht mit den Händen greifbaren Zweifel möchte ich nun zweifelsohne gerne ein paar Worte verlieren, in der Hoffnung, sie mögen sich dadurch etwas zerstreuen. Oder wenigstens soviel Form annehmen, damit ich sie über Bord werfen kann.

Machen oder Fragen

Rückblende: Während der Lehre, da war mein Alltag von früh bis spät geprägt von praktischer Arbeit. Nicht, dass ich dabei nichts studiert hätte, aber Grundsatzfragen (wozu das alles) lagen in dieser Zeit eher auf Eis. Es gab Tiere, denen gegenüber ich eine Verantwortung hatte, oder Felder, die zum genauen Zeitpunkt X bearbeitet werden mussten. Man kann nicht an einem Tag zu 50 Kühen samt ihren Kälbern und 30 ha Land schauen, wenn man sich bei jedem Schritt hintersinnt und alles in ein komplexes Gebilde aus Moral, Wertvorstellungen oder gar Sinnfragen einzuordnen versucht. Sonst wären abends die Tiere tot, die Kultur verhunzt und einzig das Beikraut glücklich über diesen Sachverhalt.

Anders läuft der Hase beim Studieren: Hier ist es quasi mein Job als Student, zu lernen und kritisch zu hinterfragen. Aber darüber, ob man überhaupt studieren will und sich dazu erst noch im richtigen Studiengang befindet, darüber brütet man besser nicht allzu oft, weil sonst der ganze Rest des Studiums leidet. Allerdings ist das schwer zu steuern, weil der ganze Tagesablauf dermassen kopflastig ist, dass dieser überhand nimmt und nicht recht realisiert, dass er am Feierabend auf Standby schalten könnte.

Lesen Sie noch diese Woche den zweiten Teil des Blogs "Über die Zweifel".

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