Die Schweizer Berghilfe ruft in ihrer nationalen Sammelkampagne zur Unterstützung der Gastgeber im Schweizer Berggebiet auf. Vor allem kleinere Betriebe abseits der touristischen Zentren stehen vor grossen Herausforderungen, denn die Saison ist kurz und die Wege sind weit.
Gerade in den ruhigen, abgelegenen Tälern sieht die Berghilfe Potenzial für naturnahen und authentischen Tourismus, wie sie am Donnerstag mitteilte. Wo es Ideen für nachhaltig erfolgreiche Projekte gibt, aber die nötigen Mittel fehlen, leiste die Berghilfe oftmals den fehlenden, aber entscheidenden Beitrag.
Agrotourismus von grosser Bedeutung
Die Unterstützung sichere die Lebensgrundlagen der Menschen im Berggebiet und verhindere die Abwanderung. Profitiert hat davon beispielsweise Familie Baschung in Nufenen am San Bernardino. Als zweites Standbein neben der Berglandwirtschaft hat die Familie ein Bed & Breakfast eingerichtet. Mit dem Beitrag der Berghilfe konnten noch weitere Gästezimmer ausgebaut werden.
Gefördert wurde auch ein Grossprojekt: ein Hotel an der Bergstation der Seilbahn zur Mettmenalp im Glarnerland. Sara und Romano Frei konnten damit ihre Idee umsetzen. Es wurden sieben neue Vollzeitstellen im Hotelbetrieb geschaffen und die Luftseilbahn ist besser ausgelastet. Auch in den Westschweizer Bergregionen ist der Agrotourismus von grosser Bedeutung.
Wo Wachstum keine Option ist, kann Diversifizierung helfen, wie es in der Mitteilung heisst. So wurde die Ferme de la Sciaz in La Lécherette um eine Produktionsstätte für Charcuterie- und Käse-Spezialitäten erweitert. Bis zu 20 Gäste bewirtet Familie Isoz hier an ihrem Table d'Hôtes mit regionalen Produkten.
25,4 Millionen Franken
Im vergangenen Jahr wurden 40 Tourismusbetriebe mit insgesamt mehr als 3 Millionen Franken unterstützt. In den vergangenen zehn Jahren hat die Schweizer Berghilfe rund 28 Millionen Franken in nachhaltige erfolgreiche Tourismusprojekte investiert. Damit konnten 290 Vorhaben abseits der touristischen Zentren umgesetzt werden.
Die Berghilfe konzentriert sich jedoch nicht ausschliesslich auf den Tourismus. So flossen im Jahr 2016 rund 25,4 Millionen Franken in 561 Projekte aus den Bereichen Landwirtschaft, Tourismus, Wald und Holz, Bildung, Energie, Gewerbe, Gesundheit sowie Nothilfe. Dabei gilt laut Berghilfe immer das Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe.
Der grösste Teil der Gelder ging in den Kanton Bern. Dort wurden 146 Projekte mit knapp 6 Millionen Franken gefördert. Nach Graubünden gingen 3,8 Millionen Franken für 74 Projekte und in den Kanton St. Gallen 2,4 Millionen Franken für 48 Projekte. Die Schweizer Berghilfe finanziert sich ausschliesslich aus Spenden. Im Jahr 2016 erhielt sie 25,1 Millionen Franken. Die diesjährige Sammelkampagne läuft vom 29. Januar bis 12. Februar.