Bio-Raufutterpreise werden erhöht

Anlässlich der dritten Richtpreisrunde haben Produzentenvertreter, Vertreter des schweizerischen Raufutterverbands, des Verbandes der Schweizer Trocknungsanlagen sowie FiBL-Vertreter die Richtpreise für Knospe-Raufutter angepasst, heisst es in einer Mitteilung. 

Die Erhöhung liege je nach Produkt zwischen  3 Franken/dt und 6 Franken/dt. Mit der Preiserhöhung sollen die gestiegenen Produktionskosten für Treibstoff und Maschinen gedeckt werden. 

Gleichzeitig soll die Raufutterproduktion für Ackerbaubetriebe attraktiv gemacht  werden. Begründet wird das laut Mitteilung folgendermassen: «So soll das Raufutter als Alternative zum Futtergetreide an Bedeutung gewinnen. Gleichzeitig wird der grossen Nachfrage nach Eiweiss-Trägern Rechnung getragen. Neu wurde für Strohpellets ein Richtpreis definiert»

Für ackerbaubetonte und viehschwache Bio-Betriebe sei die Produktion und der Verkauf von Raufutter ein wichtiger Teil des Betriebes. Die Verantwortlichen von Bio Suisse und FiBL haben einige Qualitätskriterien festgelegt. Demnach gilt für den Kauf und Verkauf von Raufutter folgendes:

  • Futter soll frei von Unkraut und Giftpflanzen, Blacken, Verschmutzung (Erde, Steine, sonstige Fremdkörper), Schimmel, Staub etc. sein.
  • Futter soll keine lagerbedingten Schäden oder Qualitätsminderung aufweisen.
  • Qualität soll nach TS sowie Proteingehalt (NIR) ggf. und nutzbarer Energie (NEV/NEL) abgerechnet werden.
  • Das FiBL bietet Raufutteranalysen an. Die Kosten betragen Fr. 50.- pro Analyse inkl. ein Beratungsgespräch per Telefon nach Bedarf.
  • TS-Gehalte sind nach wie nach den Richtpreisen Raufutter  von Agridea zu definieren.
  • Als Top-Qualität gilt Produktion aus dem aktuellen Jahr (Mai-Mai).

Selber produzieren oder früh kaufen

«Grundsätzlich sollen Knospe-Betriebe Futter auf ihren eigenen Flächen produzieren», heisst es in der Mitteilung. Ist dies nicht möglich, muss der Zukauf von Raufutter frühzeitig erfolgen. Dazu steht die Online-Handelsplattform Biomondo zur Verfügung.  

Bio-Produzenten werden dazu aufgerufen, in guten Jahren mehr Futter einzulagern, als sie benötigen. In Hinblick auf zunehmende Wetterextreme und das vorhandene Futterangebot, müsse jeder Betrieb prüfen, ob allenfalls spezifische Massnahmen im Betriebsmanagement nötig sind. «Der Tierbestand muss langfristig dem Futterangebot angepasst werden», heisst es in der Mitteilung.

Antrag für den Zukauf von EU-Bio-Grundfutter 

Aufgrund der aktuellen Trockenheit und der Futterknappheit, können Betriebe mit trockenheitsbedingt grossen Ernte-Einbussen und einem zu erwartenden Futterengpass bei ihrer Kontrollstelle einen Antrag für den Zukauf von EU-Bio-Raufutter stellen.

Dazu müssen sie den Nachweis erbringen, dass es in der Schweiz kein Schweizer Knospe-Raufutter mehr gibt. Das machen sie mit einer Abfrage über Biomondo.ch. Zudem müssen sie eine Bestätigung des Ackerbaustellenleiters oder der kantonalen Bio-Beratung beilegen, dass im Gebiet ihres Betriebes aufgrund der Trockenheit seit einiger Zeit und in absehbarer Zeit kein Raufutter gewonnen werden kann.

Hier geht es zu den aktuellen Richtpreisen.

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